Den Grundsatzbeschluss für ein neues Baugebiet mit einer Fläche von etwa 3,5 Hektar hat die Gemeindevertretung mit den Stimmen von Krotzebojer Grünen (KG) und Freien Demokraten (FDP) gefasst. „Damit setzten wir ein deutliches Zeichen, dass wir den Bedarf unserer Bürgerinnen und Bürger für neuen Wohnraum zeitnah decken wollen und gleichzeitig auch andere berechtigte Interessen berücksichtigen wollen“, erklären Michael Ruf und Daniel Protzmann für ihre Fraktionen. Sie heben hervor, dass sich grundsätzlich alle Fraktionen für ein Neubaugebiet an der entsprechenden Stelle ausgesprochen haben und lediglich Detailfragen umstritten waren.

Nördlich der Straße „Eichelacker“ sieht der regionale Flächennutzungsplan noch die Fläche für ein neues Wohngebiet vor. Verbandsdirektor Ludger Stüve (SPD) vom Regionalverband hatte Ende letzten Jahres vorgeschlagen, diesen Bereich für die Wohnbebauung zu öffnen und auch darüber nachzudenken, welche kleineren angrenzenden Flächen möglicherweise eine sinnvolle Ergänzung darstellen könnten. „Wir haben mit unserem Beschluss den Umwelt- und Bauausschuss beauftragt, über den genauen Flächenzuschnitt zu beraten“, berichtet der Grüne Sprecher Michael Ruf, der gleichzeitig Vorsitzender des entsprechenden Ausschusses ist.

Für das Baugebiet soll eine Ankaufssatzung entworfen werden. Das bedeutet, dass die Gemeinde die Flächen im entsprechenden Bereich zuerst zu einem angemessenen Preis kaufen soll, um sie anschließend an die künftigen Bauherren weiterzuveräußern. „Damit wollen wir sicherstellen, dass das Baugebiet zügig und möglichst ohne Baulücken erschlossen wird“, erläutert Protzmann. Vorteile dieser Lösung seien unter anderem ein geringerer Flächenverbrauch und eine angemessene Beteiligung der Gemeinde an den Grundstückserlösen. „Klar ist, dass die Gemeinde im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger nicht nur die Kosten für das Baugebiet tragen, sondern auch an den entsprechenden Einnahmen beteiligt werden muss“, sind sich Ruf und Protzmann einig.

Streitig waren in der Gemeindevertretung die Punkte einer langfristigen Naturschutzplanung für die Gemeinde und entsprechender Gespräche mit dem Ortslandwirt, um die landwirtschaftlichen Erwerbsflächen zu erhalten. „Wir wollen alle berechtigten Interessen berücksichtigen und sind überzeugt, dass alle Betroffenen zum Wohle unseres Heimatortes Großkrotzenburg an einem Strang ziehen werden“, sind die Fraktionssprecher überzeugt und rufen die Bürgerinnen und Bürger auf, sich an den kommenden Beratungen zu beteiligen, um die Zukunft der Gemeinde mitzugestalten.