Großkrotzenburgs „Neue Mitte“ gestalten

Was wünschen sich die Großkrotzenburger Bürger und Bürgerinnen für die Neue Ortsmitte? Unter diesem Aspekt stand die Informationsveranstaltung der Krotzebojer Grünen und der FDP zum Thema „Konzept für die Neue Mitte“, zu der sich trotz schönsten Sommerwetters rund 50 Besucher im Bürgerhaus eingefunden hatten.

Christoph Zeller (FDP) stellte anhand einer Karte das Gebiet „Neue Mitte“ vor und erläuterte die zu den einzelnen vorhandenen Gebäuden erstellten Entwicklungsblätter mit bisheriger Nutzung und Entwicklungsziel. Als Beispiel für eine im Gemeindeeigentum befindliche Immobilie führte er das Feuerwehrgerätehaus an. Eine vom TÜV festgestellte notwendige Erweiterung auf dem vorhandenen Gelände sei nicht möglich und könnte nur durch eine Umsiedlung des Gebäudes umgesetzt werden. Die dadurch im Kernbereich der neuen Ortsmitte freiwerdende Fläche könnte anderweitig bebaut werden. Das gleiche gelte für eine Umsiedlung des Bauhofes sowie möglicherweise auch des ASB. Ein weiteres Beispiel sei das Bürgerhaus, das an einem Sanierungsstau leide. Notwendige Instandsetzungsmaßnahmen und Umrüstungen seien über Jahrzehnte von der Gemeinde nicht durchgeführt worden. Angesichts leerer Kassen und hoher Schulden seien diese Maßnahmen zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu stemmen. Ein erschwerender Punkt sei, dass viele gemeindeeigene Gebäude mit hohen Restbuchwerten in der Bilanz der Gemeinde geführt werden. Daniel Protzmann erläuterte, jetzt rächten sich die vom damaligen Bürgermeister Engel bei der Aufstellung der Eröffnungsbilanz angesetzten unrealistisch langen Abschreibungslaufzeiten für gemeindeeigene Gebäude, die den Haushalt mit geringen Abschreibungssätzen über Jahre hinweg „schöngerechnet“ haben. Bei einem Abriss oder Verkauf unterhalb des Restbuchwertes der Objekte müssten diese Beträge letztlich aus dem Haushalt gegenfinanziert, d.h. durch Einnahmen ausgeglichen werden.

Auf Fragen aus dem Publikum, ob und in welchem Umfang man z.B. das Bürgerhaus noch benötige und was auf einem freiwerdenden Feuerwehr-Bauhofgelände errichtet werden sollte, stellten die beiden Fraktionsvorsitzenden Michael Ruf (Krotzebojer Grüne) und Daniel Protzmann (FDP) klar, dass es zunächst nicht darum gehe, was mit den vorhandenen Gebäuden im einzelnen geschehen werde. Vielmehr sollen Entwicklungsziele für den Bereich „Neue Mitte“ erstellt werden. Was braucht Großkrotzenburg an gemeindlichen und öffentlichen Einrichtungen und wo im Ortsgebiet müssen diese angesiedelt sein? Erst im zweiten Schritt sind dann die erarbeiteten Ziele von einem Planungsbüro umzusetzen. Dabei dürfe es keine „Denkverbote“ geben. Das Publikum gab in der Diskussion viele Anregungen, so z.B. die Einplanung von Begegnungsmöglichkeiten und die Umlegung der eher wenig genutzten Grünfläche entlang der Taunusstraße in die neue Ortsmitte, wobei die bisherige Fläche für Bebauungszwecke vorzusehen sei. Bei der Planung solle auch eine Anbindung der Taunusstraßenunterführung an die neue Ortsmitte berücksichtigt werden. Insgesamt solle es Ziel sein, die Attraktivität Großkrotzenburgs zu steigern.

Zum Abschluss der Veranstaltung wiesen Michael Ruf und Daniel Protzmann darauf hin, dass die erstellten Entwicklungsblätter auf den jeweiligen Webseiten der beiden Parteien eingestellt würden und es allen Bürgerinnen und Bürgern offen stehe, Entwicklungsziele, Wünsche und Anregungen zu formulieren und mitzuteilen. Der Planungsprozess solle im Dialog mit den Bürgern erfolgen und weitere Veranstaltungen im Rahmen dieses Entwicklungskonzeptes sind vorgesehen.

Die betroffenen Objekte im Bereich „Neue Mitte“