Grüne sorgen sich um Ausgleichsfläche

Kompensation zu Block 5 Staudinger

Krotzebojer Grüne.- Vernachlässigt, verwildert, von Brombeeren überwuchert – so zeigte sich den Krotzebojer Grüne im Frühjahr die Spitzwiese. Dabei war die Streuobstwiese als Ausgleichsfläche für den Block 5 im Kraftwerk Staudinger laut gesetzlichen Auflagen eigentlich zu „pflegen und dauerhaft zu erhalten“. Eine daraufhin beim Regierungspräsidium (RP) Darmstadt beantragte Ortsbesichtigung fand vergangene Woche statt. Für die Krotzebojer Grüne nahmen Michael Ruf, Lucas Bäuml und Karl Kunz daran teil. Die offizielle Stellungsnahme des RP steht noch aus.

Wie die Fraktionsmitglieder Ruf und Bäuml erläuterten, gab es um die Ausgleichsfläche ein jahrelanges Hin und Her. Weil das Baugesetzbuch und das Bundesnaturschutzgesetz Ausgleichsmaßnahmen fordern für Eingriffe in Natur und Landschaft, war bereits im Jahre 1992 bei der Inbetriebnahme des Blocks 5 die Pflanzung der Streuobstwiese als Ersatzfläche zwingend gefordert worden. Als sich bis 1998 nichts getan hatte, schalteten die Grünen den RP Darmstadt als Genehmigungsbehörde wie auch das Hessische Umweltministerium ein. Sie erhielten die Antwort, dass die Pflanzung „seitens der PreussenElektra AG für Herbst 1998 zugesagt“ worden sei.
Daraus wurde nichts, weil es Einwendungen gab, als die Gemeinde das Gewerbegebiet West II auswies. Im Februar 1999 stellte die PreAG beim RP einen Änderungsantrag zum Genehmigungsbescheid zu Block 5. Wieder hakten die Grünen nach und beantragten Akteneinsichtnahme. Die fand im Juli 1999 fbeim Staatlichen Umweltamt Hanau statt. Danach wurde gepflanzt. Die Kompensationsmaßnahmen waren bis Ende 2000 weitestgehend umgesetzt. Nun war der Kraftwerksbetreiber laut Änderungsbescheid gesetzlich verpflichtet, die Pflanzungen zu „pflegen und dauerhaft zu erhalten“. Entsprechend geschockt zeigten sich die Krotzebojer Grüne, als sie in diesem Frühjahr die Streuobstwiese besichtigten. Michael Rufs Fazit: „Die Bäume sind teilweise abgestorben und von Brombeeren überwuchert und stehen mit Wildschösslingswuchs in Konkurrenz. Ein Erhaltungsschnitt konnte nicht erkannt werden.“ Nach der Ortsbesichtigung durch den RP vergangene Woche warten die Grünen nun auf das Ergebnis. „Wir können Naturschutz und bleiben dran“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Lucas Bäuml.