Was viele Großkrotzenburger sich wünschen

“Was braucht Großkrotzenburg?” Diese offene Frage hatten wir hier im Freitag Aktuell, aber auch online und über Flyer den Menschen in Großkrotzenburg gestellt. Dutzende Personen haben sich die Mühe gemacht, unseren Online-Fragebogen auszufüllen. Vielen Dank allen Teilnehmenden an dieser Stelle! Euer Input gibt uns gute und wichtige Denkanstöße.

Ja, und was kam denn genau dabei heraus? Was will Großkrotzenburg denn nun? — Langsam, erst einmal überlegen: Eine solche Umfrage beantworten eher Menschen, die sich für das Lokalgeschehen interessieren, und auch häufiger die, die sich den Grünen nahe fühlen.
Die meisten Antworten kamen aus der Altersgruppe über 40. Die Ergebnisse sind also alles andere als repräsentativ.

Ein wichtiges Anliegen unter den Teilnehmenden waren mehr Radwege und mehr Verkehrsberuhigung. Die Situation der Fernwärme wurde selbstverständlich als dringendes Problem genannt. Vielen Großkrotzenburgern sind aber auch mehr Bäume und gepflegte Grünanlagen wichtig. Für diese Dinge setzen wir uns als Grüne gerne ein.


Das Thema, das jedoch am häufigsten genannt wurde, sogar vor Radwegen, sogar vor Fernwärme: der Wunsch nach einer besser funktionierenden Gemeinde. Das heißt mehr Transparenz, weniger Bürokratie, schnellere Entscheidungen, und wenn eine Entscheidung
getroffen wurde, dann eine zeitnahe Umsetzung. Es bedeutet, dass die Fraktionen in der Gemeindevertretung bei allen Gegensätzen konstruktiv zusammenarbeiten, und vor allem die Verwaltung sich als Service für die Bürger versteht. Gerade eine kleine Gemeinde wie Großkrotzenburg sollte eigentlich besonders bürgernah sein, aber in unserer Umfrage kam eine hohe Unzufriedenheit mit der Kommunalpolitik vor Ort zum Ausdruck.


Was können wir als Grüne konkret tun, um dies zu verbessern?
Als Fraktion der Gemeindevertretung können wir die Transparenz vergrößern, indem wir unsere Positionen erklären, und indem wir bei Bedarf Anfragen an die Verwaltung stellen. Wir bemühen uns, einen sachlichen, lösungsorientierten und kompromissbereiten Umgang in der Gemeindevertretung zu pflegen. Und wir können bei den langwierigen Themen immer wieder nachhaken, bis sich etwas bewegt.
Wir probieren es.

Politiker fragen, Bürger antworten

Endlich, kurz vor Ablauf der Wahlperiode, wird eine der zentralen Forderungen der INITIATIVE umgesetzt: Die Forderung nach mehr Bürgerbeteiligung bei wesentlichen Entscheidungen in unserer Gemeinde. Und um eine wesentliche Entscheidung geht es ja bei der Frage, wie es mit dem Bürgerhaus weitergehen soll. Krotzebojer Grüne, CDU und Initiative 2.0 stimmten in der Gemeindevertretersitzung am 23. Oktober dafür, diese Frage nun endlich einmal den Bürgern in Form einer Bürgerbefragung vorzulegen.

Dabei handelt es sich nicht um einen Bürgerentscheid mit bindender Wirkung, sondern lediglich um ein Stimmungsbild, das die Meinung der Bürger zu diesem Punkt aufzeigt. Dabei können die Bürger für eine der folgenden Optionen votieren:

a) für den Abschluss eines erbbaurechtlichen Vertrages im Rahmen einer Ausschreibung bzw. eines Bieterverfahrens ähnlich dem Strandbad
b) für eine Sanierung des Bürgerhauses und den zukünftigen Betrieb durch die Gemeinde Großkrotzenburg
c) für einen Neubau des Bürgerhauses in verkleinerter Form
d) für einen ersatzlosen Abriss des Bürgerhauses und eine städtebauliche Neuplanung des Areals

Da die von SPD, FDP und INITIATIVE favorisierte Erbbaulösung mit dem aktuellen Pächter damit erst einmal vom Tisch ist (siehe dazu auch ‚Die Birne flackert‘), wurden die möglichen Auswirkungen eines solchen Entscheids von den Vertretern der genannten Fraktionen in den düstersten Farben ausgemalt.

Es werde eine neue Bauruine gegenüber dem Posthotel entstehen, da das Bürgerhaus ab dem 1. Januar geschlossen bleibe, unübersehbare Kosten kämen auf die Gemeinde zu und wenn für teuer Geld von der Gemeinde saniert würde, bliebe das Bürgerhaus auf Jahre geschlossen. Zudem bemerkte der Vertreter der SPD in einem Nebensatz, dass man so etwas nicht von einer Mehrheit entscheiden lassen solle, eine bemerkenswerte Äußerung für einen gewählten Volksvertreter, die nur von einem Vertreter der FDP übertroffen wurde, der den Bürgern die Kompetenz für eine solche Entscheidung rundheraus absprach, schließlich seien das ja alles keine Bausachverständigen. Man ist versucht hinzuzufügen, dass die
meisten Bürger wohl auch keinen engen persönlichen Kontakt zum Pächter haben, der ihre
Entscheidung in irgendeine, diesen Herren genehme, Richtung beeinflussen könnte.

Da aber der Pachtvertrag durch einen Zusatzantrag um ein Jahr verlängert wurde, wurde
diesen Einwendungen die Spitze genommen und der Betrieb des Bürgerhauses für das Jahr
2026 sichergestellt.

Lucas Bäuml rückte in seiner Rede dann auch einiges gerade, das von den Vorrednern schief dargestellt worden war. So wies er darauf hin, dass es im Ort durchaus mehr als nur eine Wahrnehmung des Bürgerhauses gäbe und nicht alle Bürger sähen es als ein Schmuckstück für die Gemeinde an.
Auch ein künftiger Pächter habe eine Sanierung durchzuführen, und sollte er dabei das Gebäude weiter nutzen können, wieso sollte das die Gemeinde dann nicht auch können? Zudem sei das mit der Einhaltung des Erbbauvertrags, so eine Sache. Wie setzt man das durch, wenn der Pächter ihn plötzlich anders interpretiert als die Gemeinde?
Seit Jahren habe sich die Gemeindevertretung in der Frage Bürgerhaus zu keiner Entscheidung durchringen können. Sei es jetzt nicht an der Zeit, etwas Neues auszuprobieren, wenn es auf dem alten Weg einfach nicht weitergehe?

An dieser Stelle möchten wir auch noch auf den Einwurf der FDP eingehen, dass die Befragung vielleicht gar kein eindeutiges Ergebnis liefern könnte. Auch das ist möglich, aber dann wissen die Gemeindevertreter eben auch, dass sie nicht gegen einen deutlich erklärten Wählerwillen entscheiden, wenn sie z.B. für eine Sanierung oder für einen Abriss stimmen. Denn aus unserer Sicht wäre es wieder Wasser auf die Mühlen der Politikverdrossenen, nun so kurz vor einer neuen Wahl eine endgültige Entscheidung zu treffen, die von einer großen Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wird. Im Wahlkampf können die Parteien ja deutlich machen, welche Option sie mit welchen Argumenten befürworten.

Und ach ja, die INITATIVE hat natürlich gegen diesen Antrag zur Bürgerbefragung gestimmt,
das mit der Bürgerbeteiligung im Programm war sicher ganz anders gemeint.

Großkrotzenburg solidarisch mit queerer Community

In Ihrer Sitzung am 23. Mai ist die Gemeindevertretung dem Antrag der Grünen Großkrotzenburg gefolgt, die Regenbogenflagge am 17. Mai, dem internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie vor dem Rathaus zu hissen. Zusätzlich informiert die Gemeinde über den Hintergrund dieser Maßnahme und stellt auf ihrer Homepage die Telefonnummer einer Beratungsstelle für Fragen zu diesem Thema bereit. Diese Telefonnummer wird auch im Mitteilungsblatt der Gemeinde „Freitag aktuell“ unter der Rubrik „Gut zu wissen“ veröffentlicht.

Die Regenbogenflagge ist das Zeichen der Solidarität mit Menschen, die eine andere sexuelle Orientierung oder Identität haben als die Bevölkerungsmehrheit: Homosexuelle, Bisexuelle,Trans- und Intersexuelle. Der Regenbogen zeigt, dass das vermeintlich weiße Licht sich aus vielen unterschiedlichen Farben zusammensetzt, die fließend ineinander übergehen und steht damit als Sinnbild für die menschliche Sexualität und sexuelle Identität, die auch facettenreicher ist, als es auf den ersten Blick den Anschein haben mag.

Wir als Grüne Großkrotzenburg freuen uns, dass wir die anderen Fraktionen von der
Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme überzeugen konnten und hoffen, so einen Beitrag zur
Verstetigung des Prozesses der Akzeptanz sexueller Minderheiten in unserer Gemeinde zu
leisten.

Das drohende Aus der eigenständigen Fernwärmeerzeugung aus Flusswärme in Großkrotzenburg war und ist vor allem auch ein Informationsdebakel. Vielen dürfte die Veranstaltung im Bürgerhaus im letzten Herbst noch in schlechter Erinnerung sein, bei der die Verantwortlichen von Gemeindewerken und EAM ohne jegliches Gespür für die Sorgen und Nöte ihrer Kunden deren berechtigte Fragen weitgehend unbeantwortet ließen und so die Verunsicherung über die mögliche Preisentwicklung noch befeuerten, statt sie einzudämmen.

Da auch im ersten Quartal eine deutliche Verbesserung der Kommunikation der Gemeindewerke mit Kunden und der Öffentlichkeit in Großkrotzenburg nicht festgestellt werden konnte, erarbeiteten die Fraktionen der Krotzebojer Grüne und der Initiative einen diesbezüglichen Antrag für die Gemeindevertretersitzung am 31. März, der aber aufgrund formaler Gegebenheiten nicht eingebracht werden konnte.

Zwar hat die Gemeindevertretung kein Weisungsrecht gegenüber den Gemeindewerken,
doch wenn sie etwas- vielleicht sogar mit großer Mehrheit – beschließt, setzt sie ein deutliches Zeichen des politischen Willens in der Gemeinde. Wer sich nicht dem Vorwurf der abgehobenen Bürgerferne aussetzen will, sollte einen solchen Beschluss dann nicht allzu leichtfertig ignorieren.

Unter anderem fordert der Antrag eine weitere Informationsveranstaltung im Sommer, die Erarbeitung eines Informationskonzepts (ggf. unter Einbeziehung der Landesenergieagentur Hessen) und die kontinuierliche Information der Gemeindevertretung durch Statusberichte in Sitzungen des Haupt- und Finanzausschusses.

Dieser Antrag steht nun für die Gemeindevertretersitzung am 23. Mai auf der Tagesordnung, und wir hoffen, in der Aussprache weitere Fraktionen davon zu überzeugen, dass nur eine offene, wohlüberlegte und klare Kommunikation der Gemeindewerke das verlorene Vertrauen der Kunden wieder zurückgewinnen kann. Die vorgeschlagenen Maßnahmen stellen aus unserer Sicht einen guten Ansatz dar, das Kommunikationsverhalten der Gemeindewerke, das aktuell viel zu wünschen übrig lässt, nachhaltig zu verbessern.

Ein Zeichen der Solidarität

Die Regenbogenflagge ist das Zeichen der Solidarität mit Menschen, die eine andere sexuelle Orientierung oder Identität haben als die Bevölkerungsmehrheit: Homosexuelle, Bisexuelle, Trans- und Intersexuelle. Der Regenbogen zeigt, dass das vermeintlich weiße Licht sich aus vielen unterschiedlichen
Farben zusammensetzt, die fließend ineinander übergehen und steht damit als Sinnbild für die menschliche Sexualität und sexuelle Identität, die auch facettenreicher ist, als es auf den ersten Blick den Anschein haben mag.

Um allen Mitgliedern der queeren Community zu zeigen, dass sie auch in Großkrotzenburg herzlich willkommen sind, haben die Grünen Großkrotzenburg den Antrag eingebracht, die Regenbogenflagge am 17. Mai, dem internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie vor dem Rathaus zu hissen.

Zusätzlich soll die Gemeinde über den Hintergrund dieser Maßnahme informieren und auf ihrer Homepage die Telefonnummer einer Beratungsstelle für Fragen zu diesem Thema bereitstellen.
Diese Telefonnummer soll auch im Mitteilungsblatt der Gemeinde „Freitag aktuell“ unter der Rubrik
„Gut zu wissen“ veröffentlicht werden.

Dieser Antrag wurde bereits im Haupt- und Finanzausschuss und im Sozialausschuss beraten. Dabei wurde einstimmig beschlossen, der Gemeindevertretung zu empfehlen, diesen Antrag in ihrer nächsten Sitzung am 23. Mai anzunehmen.

Wir als Grüne Großkrotzenburg freuen uns, dass wir die anderen Fraktionen von der Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme überzeugen konnten und hoffen, so einen Beitrag zur Verstetigung des Prozesses der Akzeptanz sexueller Minderheiten in unserer Gemeinde zu leisten.

Explosion der Fernwärmepreise in Großkrotzenburg durch Uniper

Zum ersten Januar 2025 werden die Preise für die Fernwärme in Großkrotzenburg über
verschiedene Preisbestandteile faktisch mehr als verdoppelt. Auf Hausbesitzer können
so monatliche Wärmekosten von über 476 € zukommen!

Da die neue klimaneutrale Wärmeversorgung mittels Flusswasserpumpen voraussichtlich
erst ab dem 2. Quartal 2026 in Betrieb geht, ist die Gemeinde von dem bisherigen
Wärmeerzeuger Uniper abhängig.

Die Bürgermeisterin Theresa Neumann, die auch die Vorsitzende des Aufsichtsrats der
Gemeindewerke ist, begnügt sich damit, zu klagen, dass diese Situation aus dem
bundespolitischen Versagen herrühre. In Wirklichkeit handelt es sich hierbei um ihr
Versagen bei den Preisverhandlungen mit Uniper.

Uniper interessiert es nicht, dass der Wassersportverein, der das Hallenbad am Ort betreibt,
die Fernwärmekosten nicht mehr stemmen kann. Neben den Sportlern des
Wassersportvereins, auch aus andern Gemeinden, wird das Hallenbad auch von den
Schulen im Umkreis für den Schwimmunterricht genutzt. Bisher hatte Uniper dem
Wassersportverein ein größeres Wärmekontigent kostenfrei zur Verfügung gestellt. Diese
Abmachung hat man jetzt gekündigt.

Ebenso scheint es Uniper egal zu sein, ob die Gemeindewerke Großkrotzenburg zukünftig
die Fernwärmeversorgung aufrechterhalten können. Bereits jetzt besteht ein Defizit von
600.000 Euro für das anstehende Quartal, da Uniper die hohen Wärmeerzeugungskosten
bereits ab dem 1. Oktober fordert. Bei diesen horrenden Fernwärmepreisen ist zu
befürchten, dass eine größere Anzahl von Fernwärmekunden abspringen wird. Ob die
Gemeindewerke die Bereitstellungskosten für die Fernwärme, die auch bei einem
geringeren Wärmebezug zu zahlen sind, dann noch aufbringen kann, ist nicht sicher. Eine
Insolvenz der Gemeindewerke wäre durchaus möglich.

Diese Punkte sollten der Rathauschefin jedenfalls nicht gleichgültig sein, deswegen ist jetzt
eine klare Ansage der Bürgermeisterin gegenüber Uniper erforderlich, damit das
Unternehmen sich seiner Verantwortung für die Standortgemeinde bewusst wird.

Bisher war die Gemeinde in Verhandlungen mit Uniper immer viel zu nachgiebig! Jetzt muss
Uniper klargemacht werden, dass unter diesen Umständen die Pläne für einen neuen
Kraftwerksblock von der Gemeinde keine Unterstützung erfahren werden. Dieser neue Block
wird Großkrotzenburg außer viel Baustellenverkehr, -dreck und -lärm nichts einbringen. Die
kargen Steuereinnahmen werden durch ihn nicht sonderlich steigen.

Was sind die Gründe für die Explosion der Fernwärmepreise?

Der bisherige Wärmebezug erfolgte kostengünstig über die Wärmeauskopplung der
Kraftwerksabwärme des Kraftwerks Staudinger. Uniper, der Eigentümer des Kraftwerks,
hatte beantragt, diesen Kraftwerksblock außer Betrieb zu nehmen und in die sogenannte
Netzreserve zu überführen. Hierfür hat das Unternehmen mehrere Millionen Euro von der
Bundesregierung erhalten. Eine Wärmeauskopplung aus dem zeitweise (nur noch auf
Anforderung) stattfindenden Kraftwerksbetrieb ist dadurch rechtlich nicht mehr zulässig.

Da abzusehen war, dass diese billige Wärmequelle wegfällt, planten die Gemeindewerke die
Wärmegewinnung durch einen Wärmetauscher im Main, dessen Stromverbrauch zum
größten Teil aus erneuerbaren Energien gedeckt wird. Dieses Projekt sollte bis Anfang 2025
abgeschlossen sein. Aus den unterschiedlichsten Gründen verzögerte sich der Baubeginn
aber immer wieder, so dass jetzt mit einer Fertigstellung erst im 2. Quartal 2026 zu rechnen
ist.

Bis dahin erfolgt die Wärmeerzeugung mittels Mietheizkesseln, die von Uniper betrieben
werden. Für diese Wärmeerzeugung fordert Uniper nun ein Mehrfaches des zuvor für die
Wärmeauskopplung verlangten Preises. Ob diese Kosten sachlich gerechtfertigt sind, lässt
sich von den Gemeindewerken Großkrotzenburg nicht überprüfen, da Uniper die dafür
erforderlichen Unterlagen nicht zur Verfügung stellt.

Uniper hat mit der Überführung des Kraftwerksblocks in die Netzreserve viel Geld verdient.
Jetzt will man auch an der Fernwärmeversorgung der Großkrotzenburger Bürger nochmals
ordentlich Geld verdienen.

Zusätzlich plant Uniper einen weiteren Kraftwerksblock zur Netzstützung zu bauen. Sofern
Uniper den Zuschlag für diesen Kraftwerksblock erhält, werden 80 % der Baukosten von ca.
1 Mrd. Euro von der Bundesregierung übernommen. Das wäre ein weiteres großartiges
Geschäft für Uniper. Wie man sieht, versteht Uniper sehr gut, wie man Gewinne maximiert.
Und die Großkrotzenburger Bürger werden dafür abkassiert. Eine Verantwortung für die
Belange der Standortgemeinde Großkrotzenburg wird von Uniper nicht gesehen.

Brüsseler Spitzen

Wer kennt das nicht? Man plant eine Feier, lädt die Gäste ein,
besorgt leckere Speisen und Getränke, bereitet das Essen liebevoll vor und deckt den Tisch
festlich, und dann klingelt das Telefon und der Ehrengast, die Hauptperson des Abends,
sagt ab, weil er an einem seit Monaten geplanten Kegelabend teilnehmen muss, aber es ist
doch OK, wenn sein Bruder an seiner Stelle kommt?

Was im privaten Umfeld wohl für Irritationen sorgen würde, wird auch im politischen Umgang
nicht gerade als Zeichen des Respekts gewertet werden. Denn wenn der Vorsitzende der
Gemeindevertretung eine Sitzung des Präsidiums zur Vorbereitung des
Gemeindevertretersitzung anberaumt, an der üblicherweise neben den Vorsitzenden der
Fraktionen auch die Spitze der Verwaltung, nämlich der Bürgermeister teilnimmt, dann
erwartet er wahrscheinlich nicht, dass die Verwaltungschefin, in unserem Falle die
Bürgermeisterin, am Tag der Sitzung mitteilt, dass sie sich wegen einer seit Monaten
geplanten Fahrt nach Brüssel vertreten lässt.

Nun ist ein Grußwort vor dem EU Parlament im Rahmen einer offiziellen Veranstaltung
natürlich kein Kegelabend. Doch kann man es sicher nachempfinden, dass die Mitglieder
der Gemeindevertretung über die verspätete Absage verärgert waren, zumal wenn man weiß,
dass ein Ausweichtermin für die in Frage stehende Präsidiumssitzung möglich gewesen
wäre.

Diese Verärgerung war denn auch in vielen Redebeiträgen in der Gemeindevertretersitzung
am letzten Freitag, dem 11. Oktober, nicht zu überhören, da hier ganz offensichtlich der
sprichwörtliche Tropfen das Fass zum Überlaufen gebracht hatte.

In den unterschiedlichen Äußerungen wurde immer wieder, zum Teil auch auf sehr
verletzende und unangemessene Weise, auf diese Brüsseler Reise negativ Bezug
genommen. Dies geschah sicher auch, weil die verspätete Information über die Abwesenheit
der Bürgermeisterin vielfach als weiterer Beleg der mangelnden Wertschätzung angesehen
wurde, die die Verwaltung und ihre Chefin den Gemeindevertretern zuteilwerden lassen.

Und so wurde in Rede und Gegenrede wiederholt auf die nicht erledigten Beschlüsse und
Anfragen verwiesen, was wieder zu Stellungnahmen führte, wobei das ganze durch
lautstarke Zwischenrufe immer wieder gestört wurde.

Wir als Krotzebojer Grüne wünschen uns, wieder zu einem professionellen Miteinander von
Verwaltung und Gemeindevertretung zurückzufinden. Wir meinen, es wäre Aufgabe der
Bürgermeisterin, auf die Gemeindevertreter zuzugehen, um auf dem Weg des Gesprächs
etwaige Irritationen zu beseitigen und durch eine gelebte, verlässliche Verbindlichkeit ihr
Vertrauen zurückzugewinnen. Denn schließlich wollen wir ja alle dasselbe:
Die Zukunft für alle Bürgerinnen und Bürger in Großkrotzenburg lebenswert gestalten.

Noch immer kein Futter für die Bienen?


Dass Bienen ein nicht wegzudenkender Bestandteil einer intakten Umwelt sind, ist eine Binsenweisheit. Aber insbesondere der Lebensraum für Wildbienen schrumpft immer mehr, auch das Futterangebot für sie wird immer knapper. Wie helfen? Durch anpflanzen von besonders ‚bienenfreundlichen‘ Wildblumen und kräutern im eigenen Garten, Hochbeet oder Blumentopf in einer bunten Mischung, die in die
Region passt und auch das Auge erfreut.
Je einfacher eine Maßnahme umzusetzen ist, desto eher kann man damit rechnen, dass auch tatsächlich etwas passiert.Und was könnte einfacher sein, als zur Pflanzzeit im Frühling, wenn man noch etwas Platz im Beet hat – schwuppdiwupp – bienenfreundliches Saatgut zur Hand zu haben, ganz ohne Amazon und Lieferservice? Aber wie kann das funktionieren?
Die Antwort liefert Sebastian Everding. Er kam im Herbst 2019 auf die Idee, einen alten
Kaugummiautomaten mit einer Samenmischung in Mehrwegkapseln eben für genau diesen
Zweck in Dortmund aufzuhängen. Eine Idee, die mittlerweile sogar Preise für Nachhaltigkeit
erhalten hat und in der Republik hundertfach verwirklicht wurde!
Auch die Gemeinde Großkrotzenburg ist stolzer Besitzer eines solchen Bienenfutterautomaten.
Und das nun schon seit zwei Jahren. Aber warum sehen wir Bürger ihn dann nicht irgendwo im Ort hängen? Weil sich ja jemand um die ‚Betreuung‘ dieses Automaten (im Wesentlichen die Befüllung) kümmern muss.
Deswegen sollte die Verwaltung die Bürger im amtlichen Mitteilungsblatt dazu aufrufen, sich
freiwillig für diese Aufgabe zu melden. Ist dies geschehen? Und wurde Kontakt mit Michael
Ruf aufgenommen, der sich schon vor einiger Zeit bereit erklärt hatte, diese Aufgabe zu
übernehmen? Wann können wir hier mit einem Ergebnis rechnen? Das sind die Fragen, mit
denen die Fraktion der Krotzebojer Grüne in der Sitzung der Gemeindevertretung am
11.10.2024 wieder Bewegung in den Prozess der ‘Bienenfutterautomatenaufhängung’
bringen möchte, damit die Großkrotzenburger Wildbienen 2025 einen reich gedeckten Tisch
vorfinden können und nicht etwa wegen der besseren Lebensbedingungen am Ende noch
nach Hanau abwandern müssen.

Sch… der Bär in den Wald?

Sch… der Bär in den Wald? Aber ja. Und packt er das Ergebnis in einen
biologisch abbaubaren Kotbeutel, nimmt ihn mit nach Hause und entsorgt ihn brav in der eigenen
Mülltonne? Natürlich nicht, was soll die Frage. Und überhaupt, bei uns gibt es keine Bären im
Wald.
Ein Bär ist schließlich auch kein Haustier, wie beispielsweise ein Hamster, eine Katze oder ein
Hund. Und bei den Haustieren übernehmen die Halter die Entsorgung der Verdauungsprodukte.
Nun könnte man als Hundehalter auf den Gedanken kommen, dass biologisch abbaubare Kotbeutel
eine gute Sache sind. Man ist mit dem vierbeinigen Freund auf einem langen Spaziergang
unterwegs, der verrichtet das fällige Geschäft, das Resultat wird in den besagten Kotbeutel verpackt
und in der Natur entsorgt, ist ja biologisch abbaubar und man muss es nicht mit zurück nehmen.
Das ist aber leider ein Trugschluss. Da Hundekot z.B. Krankheitserreger oder Parasiten enthalten
und so zur Gefahr für andere Hunde oder Wildtiere, aber auch für spielende Kinder werden kann,
sollte er grundsätzlich in der Restmülltonne entsorgt werden. Wenn er im Freien entsorgt wird,
sollte man ihn wenigstens vergraben.
Es gibt heutzutage neben Kotbeuteln aus Papier und Plastik auch kompostierbare Hundekotbeutel
(‚biologisch abbaubar‘). Aber alle Sorten gehören in die Restmülltonne und nicht in die Biotonne,
oder einfach in die Natur.
Nun gut, mag man sich sagen, dann nehme ich eben weiter die Plastikbeutel und entsorge sie zu
Hause. Doch bei einer Menge von gut 500 Mio. bundesweit verbrauchter Kotbeutel pro Jahr macht
es schon einen Unterschied, ob sie aus Plastik und somit letztlich aus Erdöl oder einem
nachwachsenden Rohstoff wie Mais und Zuckerrohr oder wenigstens biologisch abbaubaren
Kunststoffen gefertigt sind. Verbrannt werden letztendlich beide, doch die Umweltbelastung ist bei
kompostierbaren Beuteln deutlich geringer.
Und so bleibt zu hoffen, dass man beim nächsten Waldspaziergang weder auf Bruno, den
Braunbären trifft, der stolz ein Beutelchen mit undefinierbarem Inhalt vor sich her trägt, noch in
eine der ‚Tretminen‘ tritt, die rücksichtslose Zeitgenossen ihre Vierbeiner verteilen lassen. So
unwahrscheinlich das erste Szenario sein mag, das zweite kommt leider immer noch viel zu oft vor.

Gemeindliche Jugendarbeit und JUZ müssen sichergestellt werden!

Nässe, Kälte, Dunkelheit, der Winter zeigte sich in den letzten Wochen von seiner unangenehmsten
Seite. Ein Wetter, bei dem man keinen Hund vor die Tür jagt. Und in die Zeit dieser unwirtlichen
Witterung fällt dann am 27.11. die Entscheidung, das Bürgerhaus bis auf weiteres zu schließen.
Damit ist auch das Jugendzentrum auf unbestimmte Zeit geschlossen, erneut, und die Kinder und
Jugendlichen stehen seit Ende November nicht nur im sprichwörtlichen, sondern im ganz realen
Regen.

Vom KinderJUZ über Hilfe bei Bewerbungen bis hin zu Gesprächsangeboten bei schwierigen
Lebenslagen und vielem mehr. Die gemeindliche Jugendarbeit bietet ein breitgefächertes Angebot
für Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen. Findet aktuell jedoch nicht mehr statt.
Für die Grünen Großkrotzenburg ist dieser Umstand nicht hinnehmbar.
Um diese wichtige Arbeit der Gemeinde schnellstmöglich wieder aufzunehmen und auch langfristig
endlich eine Perspektive für das JUZ zu finden, haben die Grünen in der Gemeindevertretersitzung
am 8. Dezember einen entsprechenden Antrag an den Gemeindevorstand gestellt, die
uneingeschränkte Fortführung der gemeindlichen Jugendarbeit sowie der Jugendzentrumsangebote
sicherzustellen!

So soll kurzfristig mit der Kath. Kirchengemeinde Sankt Klara und Franziskus Kontakt
aufgenommen werden, mit dem Ziel, das Jugendzentrum der Gemeinde übergangsweise in die
ehemaligen Räumlichkeiten des Laurentius-Kindergartens zu verlegen.
Die Jugendlichen könnten die Räume in einem Projekt selbst gestalten, wie auch schon beim
jetzigen JUZ im Bürgerhaus. Dem Vernehmen nach steht auch die Kirchengemeinde einer Nutzung
des Gebäudes als Jugendzentrum positiv gegenüber, außerdem sei das Gebäude in einem
akzeptablen Zustand, die letzte Schimmeluntersuchung wäre wohl unbedenklich ausgefallen.
All dies ist natürlich zeitnah zu klären, doch bietet sich die Chance, zumindest für den Übergang
Ausweichräumlichkeiten beziehen zu können.

Bei der Arbeit mit und an Kindern wie Jugendlichen ist Stabilität und Verlässlichkeit ein
wesentlicher Bestandteil, jedoch hängt die Zukunft des JUZ seit Jahren vom immer noch
ungeklärten Schicksal des Bürgerhauses ab. Auch wenn es nach dem nun beauftragten ZweitGutachten eventuell wieder geöffnet werden kann, forderten die Grünen in ihrem Antrag dennoch
die Grundlage für eine dauerhafte Verlegung des JUZ zu erarbeiten.
„Die schier endlose Frage, wie es mit dem Bürgerhaus weitergeht, darf nicht länger das JUZ und die
Jugendarbeit der Gemeinde in Mitleidenschaft ziehen“ so Fraktionssprecher Lucas Bäuml.
Ein möglicher neuer Standort könnte das Kellergeschoss des Kinderhauses sein, die Einrichtung
gehört der Gemeinde, die Räume wären ausreichend groß und deutlich moderner.
Die notwendigen Voraussetzungen für eine dauerhafte Unterbringung des JUZ im Kinderhaus sollen
daher geprüft und die ermittelten Daten und Kosten als Beratungsgrundlage spätestens zur nächsten
Haushaltsberatung im Februar 2024 der Gemeindevertretung vorgelegt werden.

In der Sitzung der Gemeindevertretung am 08. Dezember fand das Anliegen der Grünen
erfreulicherweise breiten Zuspruch. Um weitere Punkte ergänzt wurde schließlich ein einstimmiger
Beschluss gefasst, mit dem klaren Auftrag an das Rathaus, pragmatisch und zeitnah eine
Übergangslösung zu ermöglichen und die Beratungsgrundlage für eine dauerhafte Sicherung des
JUZ zu schaffen.

Mit den nächsten Haushaltsberatungen wird die Gemeindevertretung dann nun hoffentlich die Frage
beantworten können, wie es mit dem JUZ weitergeht.

Bildquelle: https://www.main-echo.de/region/rhein-main-hessen/keine-planung-ins-blaue-art-8054124