Grüne sorgen sich um Ausgleichsfläche

Kompensation zu Block 5 Staudinger

Krotzebojer Grüne.- Vernachlässigt, verwildert, von Brombeeren überwuchert – so zeigte sich den Krotzebojer Grüne im Frühjahr die Spitzwiese. Dabei war die Streuobstwiese als Ausgleichsfläche für den Block 5 im Kraftwerk Staudinger laut gesetzlichen Auflagen eigentlich zu „pflegen und dauerhaft zu erhalten“. Eine daraufhin beim Regierungspräsidium (RP) Darmstadt beantragte Ortsbesichtigung fand vergangene Woche statt. Für die Krotzebojer Grüne nahmen Michael Ruf, Lucas Bäuml und Karl Kunz daran teil. Die offizielle Stellungsnahme des RP steht noch aus.

Wie die Fraktionsmitglieder Ruf und Bäuml erläuterten, gab es um die Ausgleichsfläche ein jahrelanges Hin und Her. Weil das Baugesetzbuch und das Bundesnaturschutzgesetz Ausgleichsmaßnahmen fordern für Eingriffe in Natur und Landschaft, war bereits im Jahre 1992 bei der Inbetriebnahme des Blocks 5 die Pflanzung der Streuobstwiese als Ersatzfläche zwingend gefordert worden. Als sich bis 1998 nichts getan hatte, schalteten die Grünen den RP Darmstadt als Genehmigungsbehörde wie auch das Hessische Umweltministerium ein. Sie erhielten die Antwort, dass die Pflanzung „seitens der PreussenElektra AG für Herbst 1998 zugesagt“ worden sei.
Daraus wurde nichts, weil es Einwendungen gab, als die Gemeinde das Gewerbegebiet West II auswies. Im Februar 1999 stellte die PreAG beim RP einen Änderungsantrag zum Genehmigungsbescheid zu Block 5. Wieder hakten die Grünen nach und beantragten Akteneinsichtnahme. Die fand im Juli 1999 fbeim Staatlichen Umweltamt Hanau statt. Danach wurde gepflanzt. Die Kompensationsmaßnahmen waren bis Ende 2000 weitestgehend umgesetzt. Nun war der Kraftwerksbetreiber laut Änderungsbescheid gesetzlich verpflichtet, die Pflanzungen zu „pflegen und dauerhaft zu erhalten“. Entsprechend geschockt zeigten sich die Krotzebojer Grüne, als sie in diesem Frühjahr die Streuobstwiese besichtigten. Michael Rufs Fazit: „Die Bäume sind teilweise abgestorben und von Brombeeren überwuchert und stehen mit Wildschösslingswuchs in Konkurrenz. Ein Erhaltungsschnitt konnte nicht erkannt werden.“ Nach der Ortsbesichtigung durch den RP vergangene Woche warten die Grünen nun auf das Ergebnis. „Wir können Naturschutz und bleiben dran“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Lucas Bäuml.

Pressemitteilung


Krotzebojer Grüne und Freie Demokraten stellen Konzept für die „Neue Mitte“ vor

Im September letzten Jahres hat die Gemeindevertretung auf Antrag der
Krotzebojer Grünen und der Freien Demokraten die Entwicklung eines
städtebaulichen Konzeptes für das Ortszentrum rund um das Bürgerhaus
beschlossen. Die beiden Fraktionen wollen ihre inzwischen unter dem
Arbeitstitel „Neue Mitte“ erarbeiteten Anforderungen an ein solches Konzept in einer Informationsveranstaltung am Mittwoch, dem 31. Mai um 19 Uhr im kleinen Saal des Bürgerhauses vorstellen und mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern diskutieren, um so weitere Ideen und Anregungen aus der Bevölkerung frühzeitig berücksichtigen zu können.

Das zu beplanende Gebiet der „Neuen Mitte“ liegt zwischen Taunusstraße,
Schulstraße, Anne-Frank-Platz und Bahnhofstraße. Das Konzept soll
Perspektiven für die in diesem Gebiet enthaltenen öffentlichen
Einrichtungen ergebnisoffen entwickeln. Dabei sollen insbesondere
Wirtschaftlichkeitsüberlegungen für den Betrieb der öffentlichen
Einrichtungen, Wohnungsbauaspekte zur Gewinnung zusätzlichen
Wohnraums und öffentliches Interesse am Betrieb der Einrichtungen
berücksichtigt werden. Auch die verkehrsmäßige Erschließung des Gebietes
in Abhängigkeit von möglichen Nutzungen auch im Zusammenhang mit den Baugebieten SGK 25.1-3 soll in dem Konzept untersucht und
Verbesserungsmöglichkeiten gesucht werden.

Seit vielen Jahren wurden immer wieder Veränderungen oder Ergänzungen
in dem betroffenen Gebiet geplant und vorgenommen. Alle Initiativen hatten aber weder ein erkennbares Gesamtkonzept zur Grundlage noch
Wirtschaftlichkeitsberechnungen, die eine planvolle sukzessive Umsetzung
auf mittelfristige Sicht ermöglichen. Schnellschüsse blockieren eine sinnvolle längerfristige Gesamtentwicklung des bezeichneten Gebietes oder gehen am öffentlichen Interesse der Bevölkerung oder der Gemeinde vorbei.

Zu Zeiten der Expansion Großkrotzenburgs in den 60er und 70er Jahren war dieses Gebiet als Entwicklungsgebiet für das neue Ortszentrum auserkoren. Dazu gab es seinerzeit sogar eine detaillierte Planung über die mögliche Entwicklung dieses Gebietes. Inzwischen haben sich die Bedürfnisse im Wandel der Zeit verändert. Zumindest diese Grobplanung hat sich aber bis heute erhalten und es sind ergänzend zum Bestand inzwischen viele Einrichtungen zur Ausgangssituation von damals hinzugekommen. So bilden Großsporthalle, Einkaufsmöglichkeiten, Ärzteangebot, Versammlungsstätte, zwei Seniorenheime inzwischen die typischen Merkmale dieser neuen Ortsmitte.


Genossenschaft für Brennrecht und Mehr?


In dem Landschaftsplan unserer Gemeinde ist nachzulesen, dass es noch bedeutende Streuobstbestände gibt, die erhaltenswert und ausbaufähig sind. Im Rahmen der 1974 durchgeführten Gebietsreform entstand der jetzige Main Kinzig Kreis. Randgemeinden (Auheim, Steinheim ect.) wurden zur Stadt Hanau eingemeindet. Nicht so unsere Gemeinde, die sich wohl aufgrund der Ansiedlung des Preag Kraftwerks, in der Zeit des Bürgermeisters Woythal, für finanziell unabhängig und sehr selbstbewusst gab.

Daraus resultieren die Pläne, dass durch die Finanzkraft der Gemeinde, eine großflächige Ausdehnung Richtung Westen, die Zukunft bestimmt. Alte Flächennutzungspläne zeigen eine Besiedelung bis an die westlichen Strommasten des Kraftwerks inklusive eines Kirchenbauwerks. Wie wir heute wissen, sind die Gewerbesteuereinnahmen aus dem Kraftwerk nicht kontinuierlich in den Himmel gewachsen, sondern auf null gefallen. Weil man sich offensichtlich mit den beabsichtigten Neubaugebieten abgefunden hatte, wurde in der gesamten Gemarkung keine Bodenneuordnung in Form eines Flurbereinigungsverfahrens durchgeführt.

Wenn wir uns heute die Flächen in der Gemarkung ansehen, bestehen der überwiegende Teil der Grundstücke aus „Handtüchern“. Großflächige Äcker die mit modernen Landmaschinen bewirtschaftet werden sind also nicht vorhanden. Glücklicherweise führt das dazu, dass nicht jeder Baum und Hecke im Weg stand und der Rodung zum Opfer fiel. Das Ergebnis sind die am Anfang genannten bedeutenden Streuobstbestände. Zum größten Teil handelt es sich sicherlich um alle möglichen Apfelsorten, aber auch Birnen, Kirschen, Quetschen, Mirabellen, Pfirsiche, Quitten und Holunder sowie wildwachsende Beeren sind vorzufinden, ohne auf die vollzählige Aufzählung zu bestehen. Zur jeweiligen Reifezeit des Obstes ist die rege Erntetätigkeit in der Gemarkung zu beobachten. Sicherlich spielen die Obstbestände aus dem Umfeld nicht mehr die wichtige Rolle zur Ernährung wie in früheren Zeiten. Übrigens sollen die Brennrechte früher nur an Gemeinden mit ausreichendem Nahrungsangebot erteilt worden sein? Aber das nachgefragte Apfelkeltern des Obst- und Gartenbauvereins zeigt das Interesse an der Verwertung der heimischen Äpfel und führt auch zur jährlichen Apfelweinprämierung. Eine weitere Verwertung in Form des Destillierens des heimischen Obstes ist bisher durch das staatliche Branntweinmonopol und durch lokal beschränktes Brennrecht in Großkrotzenburg nicht machbar. Trotzdem gibt es in einigen Haushalten auch einen „Selbstgebrannten“, natürlich nur vom Obst aus der Region der Brennerei!


Ende 2017 erlischt das Brandweinmonopol und damit wird es unter bestimmten Voraussetzungen möglich auch in Großkrotzenburg zu brennen. Grundsätzlich prüft die Finanzverwaltung das Vorliegen eines Gewerbebetriebs, wenn die Brennerei mehr als 20 Stoffbesitzern zum Abbrennen ihrer selbstgewonnenen Stoffe zur Verfügung gestellt wird. Die Gesellschaftsform der Genossenschaft stellt dazu die einfachste Form der wirtschaftlichen Betätigung da. Dabei muss sich eine Genossenschaft nicht nur auf das Brennen beschränken, sondern könnte auch als Backgenossenschaft agieren?

Mittlerweile sind 6 Jahre vergangen seit „Fukushima“. Ein Wort, welches Sinnbild für eine Katastrophe wurde, eine Katastrophe die vielen Menschen bewusst gemacht hat, dass Atomkraft niemals hundertprozentig sicher sein kann. Auch wenn uns die Betreiberfirmen gerne genau das weismachen wollen….

Heute haben wir uns hier versammelt um zu erinnern. Um zu erinnern an alle Menschen und alle Lebewesen, die am 11 März 2011 ihr Leben verloren haben während oder in der Folge der 3fach Katastrophe. Wir sind heute hier um zu mahnen: Zu mahnen, damit so etwas nie wieder geschieht.
Naturkatastrophen lassen sich nicht verhindern.
Aber Atomkatastrophen ließen sich verhindern, wenn diejenigen, die Einfluss darauf haben endlich bereit wären auszusteigen aus diesem unberechenbaren Geschäft.
Nach wie vor halten die großen Energieriesen an der Atomkraft fest und das überall auf der Welt. Sie haben die schrecklichen Bilder und Schicksale aus den Katastrophengebieten schnell vergessen, verdrängt oder schlichtweg abgetan.
Auch die Politik in Deutschland spricht nicht gerne über das Thema. 2022 soll das letzte Atomkraftwerk in Deutschland vom Netz gehen und es wird hoffentlich keinen Ausstieg vom Ausstieg mehr geben. Denn jeder Tag mit den Kraftwerken birgt neue Risiken für Mensch und Umwelt. Ganz aktuell ist ein Deal zustande gekommen, dass der Bund für einen zweistelligen Milliarden-Betrag den Atommüll der vier großen Energiekonzerne an sich nimmt – ohne, bekanntermaßen, eine Endlagerstätte zu haben.

An dieser Stelle möchte ich wieder auf Fukushima zu sprechen kommen. Vielen von uns werden die Bilder aus den Nachrichten und den Sondersendungen noch sehr präsent sein, doch ich möchte noch einmal auf die Chronik der ersten Tage eingehen:
Am 11 März 2011 verursachte ein durch ein Erdbeben ausgelöster Tsunami den Ausfall der Kühlungsanlage des Atomkraftwerkes Fukushima. Auch die Notstromaggregate versagten und was folgte war – fortschreitend und unvermeidlich – die Kernschmelze in drei Reaktorblöcken.
Am nächsten Tag neue Hiobsbotschaften: Eine Wasserstoffexplosion im Block 1. Die Aufnahmen in Dauerschleife auf allen Kanälen.
Die Strahlung entweicht und eine Evakuierungszone wird eingerichtet, die zunächst 20km beträgt. Uns allen ist bewusst, dass Strahlung nicht an von Menschen gezogenen Grenzen Halt macht.
Schon Tschernobyl hat uns gelehrt, wie sich die Geschehnisse, die so weit weg erscheinen, auf unser tägliches Leben auswirken…..

Auch 6 Jahre später gibt es noch abgeriegelte Bereiche, doch der Mensch versucht Gebiete wieder zurückzugewinnen, die mittlerweile die Natur für sich reklamiert hat.
So leben unzählige Wildschweine in den verlassenen Städten und Ortschaften in den Evakuierungszonen. Jäger versuchen der Lage Herr zu werden, um wieder einen Lebensraum für die Menschen herzustellen, die damals ihre Heimat verlassen mussten. Es ist übrigens der Wunsch der Regierung, dass die Menschen zurückkehren, da der Betreiber Tepco dadurch hohe Entschädigungen für die Betroffenen vermeidet (tagesschau).

Dass diese Katastrophe noch lange nicht ausgestanden ist zeigen auch die erschreckenden Nachrichten vom Februar 2017: Die neuesten Messungen haben an einigen Stellen eine Strahlung von 530 Sievert pro Stunde ergeben. Zum Vergleich: Der bislang höchste Wert wurde 2012 gemessen und betrug damals 73 Sievert pro Stunde!
Mittels eines Kameraroboters will der Betreiber auch geschmolzenen Brennstoff gefunden haben – Ein wichtiger Schritt zum Rückbau. Aber: Ein Rückbau wird mindestens 30 – 40 Jahre lang dauern.

Eine erschreckend lange Zeit und erschreckend wenig wissen die ArbeiterInnen, die BewohnerInnen und der Betreiber über die weiteren Folgen und erforderlichen Maßnahmen. Bei solchen Katastrophen gibt es keine Blaupausen, keinen Handlungsplan und dementsprechend sind schon viele Maßnahmen und Versuche gescheitert die Lage unter Kontrolle zu bringen.

Fukushima geht uns alle an! Fukushima lässt sich nicht totschweigen, nicht verdrängen und es wäre ein Hohn dies tun zu wollen. „Gras über die Sache wachsen lassen“?
Sicher nicht – Wir sind es den Menschen schuldig, die auch 6 Jahre später noch mit großem Leid und großer Unsicherheit konfrontiert sind. Wir sind es ihnen schuldig zusammen zu stehen und deutlich zu sagen: Atomkraft – Nein Danke!
Wieso sollten wir uns unberechenbaren Gefahren freiwillig aussetzen wollen, wenn es doch so viele Möglichkeiten der alternativen Energiegewinnung gibt?
Jeder einzelne Mensch kann dazu beitragen, dass er insgesamt weniger Energie verbraucht, aber auch ein Zeichen, wie hier heute Abend, sagt doch:
Nicht mit uns! Weg mit den Atomkraftwerken in Deutschland, in Europa und in der ganzen Welt.
Wir mahnen: Vergesst niemals die Schicksale der Menschen in Fukushima, in Tschernobyl und überall wo durch Atomkraft großes Leid angerichtet wurde.

Ich bitte Euch und Sie alle für einen Moment innezuhalten im Gedenken an die Hunderttausende Menschen, die während der Katastrophe ihr Leben verloren haben, erkrankt sind oder an den Folgen verstorben sind und an jene, die auch nach 6 Jahren einer ungewissen Zukunft entgegen sehen. Wir werden sie nicht vergessen.
Vielen Dank.

Sophia Hein
Gemeinderätin
Bündnis 90 / DIE GRÜNEN Kahl am Main

Krotzebojer Grüne.- Wir laden mit den Kahler Grünen zur 6ten Mahnwache anlässlich der furchtbaren Atom-Katastrophe von 2011 in Fukushima nach Kahl am Main ein. Die Mahnwache findet am Samstag den 11. März 2017 um 18.00 Uhr auf dem Villefontainer-Platz (Wasserturm) in Kahl statt. Schon im Normalbetrieb geben Atomkraftwerke radioaktive Stoffe an die Umwelt ab. Die von ihnen ausgehende Strahlung ist schon in geringen Dosen gesundheitsschädlich. Die Krebsrate bei Kindern ist im Umkreis von Atomkraftwerken deutlich erhöht. Die sichere Verwahrung von Atommüll für Hunderttausende von Jahren ist weltweit völlig ungelöst. Niemand weiß, was mit dem hochgiftigen Hinterlassenschaften passieren soll. Die sogenannte „Wiederaufarbeitung“ abgebrannter Brennelemente vergrößert den strahlenden Müllberg zusätzlich. Die Atomkraft ist eine Hochrisiko-Technologie, die letztlich nicht beherrschbar ist. Außerdem gibt es weltweit kein einziges betriebsbereites Endlager für hoch radioaktive, Jahrtausende lang strahlende Abfälle. Wir fordern sofortige Abschaltung aller AKWs in Deutschland und Verhandlungen über die Abschaltung der alten Atommeiler in Frankreich und Belgien sowie keinen Zubau in Europa.

Die Gemeindevertretung hat im vergangenen Jahr auf Antrag der Freien Demokraten (FDP) und der Krotzebojer Grünen (KG) beschlossen, für das Gebiet zwischen Anne-Frank-Platz, Bahnhofstraße, Schulstraße und Taunusstraße ein städtebauliches Konzept zu entwickeln, das ergebnisoffen langfristige Perspektiven für die in diesem Bereich liegenden öffentlichen Einrichtungen und Möglichkeiten für die Schaffung von Wohnraum aufzeigt. Das Konzept soll auch die verkehrsmäßige Erschließung des Gebietes auch unter Berücksichtigung des neuen Baugebietes hinter dem Bürgerhaus und dessen beabsichtigter Erweiterung einbeziehen. Um den zu beauftragenden Städteplanern Ausgangsdaten und Zielrichtungen an die Hand geben zu können, hat eine Arbeitsgruppe der beiden Fraktionen von FDP und KG eine Bestandsaufnahme der öffentlichen Einrichtungen in diesem Bereich erstellt und zukünftige Bedarfe aufgezeigt. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe sollen im Umwelt- und Bauausschuss als Arbeitsgrundlage öffentlich vorgestellt und beraten werden, um sie im Austausch mit den anderen Fraktionen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern weiterzuentwickeln. Die in diesem Gebiet vorhandenen Einrichtungen der Gemeinde sind durchweg mit Problemen behaftet. Beim Bürgerhaus und den beiden Seniorenwohnheimen besteht ein eklatanter Sanierungsbedarf. Die Wohnheime weisen Nachholbedarf hinsichtlich des behindertengerechten Baustandards auf. Die Gerätehalle der Feuerwehr entspricht nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Aber auch die Zukunft privater Immobilien wie des ehemaligen Post-Hotels und des ehemaligen REWE-Marktes im GEKA-Gebäude ist derzeit ungeklärt. Die Arbeitsgruppe kam zu dem Ergebnis, dass nicht alle Einrichtungen wie zum Beispiel Bauhof und Feuerwehr an ihrem derzeitigen Standort verbleiben müssen. Für die Zukunft des Bürgerhauses muss eine dauerhafte Lösung gefunden werden. Bereits seit einiger Zeit wird über eine Erbpachtlösung für das Gebäude diskutiert. Alternativ kommt ein Mehrfunktionsgebäude mit Versammlungssaal, Geschäften und anderen Angeboten in Frage. Dabei müsste selbstverständlich auch für das Jugendzentrum eine Unterbringung gefunden werden, die nicht unbedingt an diesem Standort liegen muss. Ein Ärztezentrum könnte ebenfalls in diesem Bereich angesiedelt werden, jedoch sollen dafür auch andere Standorte geprüft werden. Man war sich einig darüber, dass die Finanzierung und Umsetzung eines solchen Konzeptes aufgrund der Haushaltslage und der Möglichkeiten der Gemeinde grundsätzlich nur in Zusammenarbeit mit privaten Investoren und Projektentwicklern und über einen längeren Zeitraum erfolgen kann. Nur ein schlüssiges Gesamtkonzept eröffne der Gemeinde neue Entwicklungschancen.

Krotzebojer Grüne.- Mit Zuversicht und voller Pläne starten die Krotzebojer Grüne ins Neue Jahr. Die Jahresbilanz für 2016 sei zufriedenstellend, fassten die Vorstandsmitglieder Michael Ruf, Arno Bergmann und Lucas Bäuml das Ergebnis zusammen. Wahlversprechen wie die Etablierung eines Waldkindergartens, erweiterte Möglichkeiten für Baumbestattungen auf dem Alten Friedhof und, als vordringlichstes Projekt, das Übereinkommen mit dem FC Germania zur Anpassung und Sanierung des Sportgeländes Oberwaldstadion, seien eingelöst worden. Das Interessenbekundungsverfahren zum Betrieb des Strandbades ab 2018 läuft. Wenn der Gemeindevorstand die vorliegenden Verträge für die Bürgersolaranlagen unterschreibt, gibt es bald neue Energieerzeuger in unserer Gemeinde.

Die Zusammenarbeit mit dem Koalitionspartner FDP sei kollegial, getragen von gegenseitigem Respekt und dem gemeinsamen Willen, auch unter schwierigsten finanziellen Bedingungen das Beste für die Bewohnerschaft zu leisten. Dabei sei es immer gelungen, die unterschiedlichen Lösungsansätze konstruktiv zu diskutieren und sich zu einigen. So die Bilanz der Grünen aus Fraktion und Gemeindevorstand.

In den kommenden Wochen und Monaten stehen unter anderem die Regelung mit einem Betreiber des gemeindeeigenen Strandbades Spessartblick auf dem Programm, ferner Beratungen über die Zukunft des stark sanierungsbedürftigen Bürgerhauses. Auch der Haushaltsplan muss verabschiedet werden, der wieder nicht ohne Einsparungen und die Anhebung von Gebühren auskommt. Derzeit setzt man sich intensiv mit den Anträgen der Fraktionen im Gemeindeparlament auseinander.

Da all diese Vorhaben ein breites Echo in der Bewohnerschaft finden, wollen die Krotzebojer Grüne allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern Gelegenheit geben zu einem zwanglosen Gedankenaustausch. Ab Februar soll einmal im Quartal ein Stammtisch in einem der örtlichen Lokale stattfinden. Hier sei dann Gelegenheit, sich kennen zu lernen, Meinungen auszutauschen, Vorhaben zu diskutieren, neue Ideen einzubringen und sich aus erster Hand über laufende Ereignisse zu informieren, so der Parteivorstand. Nicht nur in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sei die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger in einer Demokratie unverzichtbar.

Der Termin für den ersten Stammtisch wird in Kürze bekannt gegeben.

Krotzebojer Grüne.- Politische Entscheidungen leuchten den Bürgerinnen und Bürgern nicht immer ein. Häufig wird im kleinen Kreis diskutiert, in Frage gestellt und interpretiert. Die Krotzebojer Grüne laden nun interessierte Einwohnerinnen und Einwohner zu einem offenen Gedankenaustausch ein. Einmal im Quartal findet künftig ein öffentlicher Stammtisch statt. Hier ist die Gelegenheit, die örtlichen Angelegenheiten zu besprechen, Hintergrundinformationen zu bekommen, Ideen einzubringen, Wünsche vorzutragen und auch Kritik zu üben. Möglichst viele Menschen sollen in die Entscheidungsfindung einbezogen werden, wünschen sich die Grünen-Politiker. Der erste Stammtisch findet am Mittwoch, 15. Februar, um 20 Uhr im Restaurant „Da Ettore“, Oberhaagstraße 8, statt. Alle interessierten Ortsbürger sind herzlich eingeladen.

„Keine Mannschaft mehr aber für viel Geld ein neues Stadion“(fehlendes Komma im Original) – unter dieser Überschrift haben die Fraktionen der Krotzebojer Grünen (KG) und der Freien Demokraten (FDP) einen anonymen Brief zur Sanierung des Oberwaldstadions bekommen. Michael Ruf (KG) und Daniel Protzmann (FDP) nehmen dieses Schreiben zum Anlass, nochmals die Gründe für die Entscheidung für das Oberwaldstadion zu erläutern.

„Sowohl für uns als Gemeindevertreter als auch für die Verantwortlichen des FC Germania stehen die Kinder und Jugendlichen im Vordergrund“, erklären Ruf und Protzmann im Namen ihrer Fraktionen. Das ehrenamtliche Trainerteam des FC Germania kümmert sich um bis zu 200 Kinder und Jugendliche, die in acht gemeldeten Mannschaften betreut werden. Das vielfältige Sportangebot, das der FC Germania, aber auch der Turnverein, der Wassersportverein und die anderen Sportvereine in Großkrotzenburg anbieten, ist sehr wichtig für die Entwicklung der Kinder in der Gemeinde. „Hier lernen Kinder fürs Leben, werden sie fit, stärken sie ihr Selbstvertrauen und finden sie Freunde“.

„Wir und unsere Fraktionen haben uns die Entscheidungen rund um das Oberwaldstadion nicht leicht gemacht“, berichten die Fraktionssprecher. Die politische Gemeinde sei mit dem Bau des Oberwaldstadions vor mehr als 30 Jahren eine Verpflichtung eingegangen. „Alle Anlagen, die der Gemeinde gehören, müssen auch unterhalten und gepflegt werden“, sind sich die Mehrheitsfraktionen einig. Dies gelte für das Oberwaldstadion genauso wie für das Rathaus, die Straßen und die Friedhöfe. In den vergangenen Jahren seien die nötigen Haushaltsmittel für Sanierungen an vielen Stellen, darunter beim Oberwaldstadion, immer wieder gestrichen worden. So ist ein Investitions- und Unterhaltungsstau entstanden, den Grün-Gelb jetzt endlich auflösen will.

Die Chance, gemeinsam mit dem FC Germania für eine Million Euro die dringend notwendige Erneuerung des Hartplatzes und die energetische Sanierung des Stadiongebäudes zu realisieren, sei einmalig. „Wir können einen Großteil der Renovierungsarbeiten durch Zuschüsse des Landes und des Bundes finanzieren. Außerdem hat sich der FC Germania bereiterklärt, das sanierte Stadion künftig zu übernehmen und dafür auch die Kosten zu erwirtschaften. Das ermöglicht es dem Fußballverein, das Stadion nach eigenen Vorstellungen zu betreiben und spart der Gemeinde bares Geld“, wiederholen Ruf und Protzmann. Denn mit der Übergabe des Stadions an den FC Germania soll auch der dafür bisher jährlich gezahlte Zuschuss endgültig wegfallen. Teil der Wahrheit sei auch, dass zuerst noch eine Lösung und Finanzierung für die Erneuerung des ebenfalls in die Jahre gekommenen Rasenplatzes gefunden werden müsse.

Abschließend appellieren Ruf und Protzmann an die Bürgerinnen und Bürger, sich an der öffentlichen Debatte um die Zukunft der Gemeinde zu beteiligen und sich nicht hinter anonymen Briefen zu verstecken. „Es gibt immer Gründe für oder gegen eine politische Entscheidung. Nur wenn Sie uns Ihre Argumente nennen und mit uns reden, können wir Ihre Ideen in unsere Entscheidungen mit einbeziehen und so gemeinsam die besten Lösungen für unsere Gemeinde finden“.