Das Ringen geht weiter!

Wie immer nichts Neues aus dem Rathaus. Auch wenn man das Thema möglicherweise totschweigen will, es einfach nur vergessen will oder ihm einfach keine Priorität einräumt … wir bleiben dran.
Worum geht es? Nun, es geht mal wieder um den barrierefreien Schleusenübergang!

Wir erinnern uns, da gab es im Frühjahr 2020 eine Unterschriftenaktion auf beiden Seiten des Maines. Mehr als 2000 Bürgerinnen und Bürger haben sich trotz der ersten Corona-Welle daran beteiligt. Dem Großkrotzenburger Bürgermeister wurden 871 Unterschriften übergeben. Weiterhin sollte ein Vorortgespräch mit den Bürgermeistern, Bauämtern und einem Ingenieurbüro stattfinden,um die Realisierungsmöglichkeiten darzulegen und die Kosten des Projektes zu prognostizieren. AufGrundlage dieser Zahlen können dann die Gemeindevertretungen weitere Schritte gehen. Leider gibt es bisher noch keine neuen Erkenntnisse oder sie wurden noch nicht kommuniziert.

Seit rund zehn Jahren haben die Fraktionen sowohl der Gemeindevertretung Hainburg wie auch Großkrotzenburg entsprechende Anträge gestellt.

Die Lokale Agenda Verkehr in Großkrotzenburg hatte bereits erste Unterlagen für den behindertengerechten Übergang der Schleuse erarbeitet. Zunächst war der parlamentarische Auftrag, die Kosten für die jeweilige Gemeinde zu ermitteln. Inzwischen ist bekannt, dass der Umbau in Höhe von 80 % gefördert werden kann. Weitere Fördermöglichkeiten wären noch abzufragen.

Der Großteil der EU-Mitgliedstaaten hat die UN-Behindertenrechtskonvention am 30. März 2007 gezeichnet. Seit dem 1. Mai 2002 gilt das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) in Deutschland. Damit gibt es ein Recht auf Teilhabe am öffentlichen Leben. Folglich geht es um mehr als nur eine bequeme Überquerung der Schleuse für Kinderwagen, mit Rollatoren, Rollstuhl, Fahrrad und Elektromobilen, eben um die Förderung und Umsetzung des Rechts auf Teilhabe und den persönlichen Austausch über den Main hinweg.

Aber lassen wir hier nochmal eine persönlich Betroffene zu Wort kommen. Sie steht sicherlich für viele, die diesen Übergang nutzen müssen bzw. wollen:

„Im Zuge der Diskussion über einen barrierefreien Übergang an der Schleuse stellt sich die Frage, warum dieser benötigt wird.
Deshalb möchte ich ein paar Erfahrungen aus meiner Sicht berichten. Als erstes Argument fallen mir Fahrradfahrer ein. Ich meine nicht diese, die vor- oder nachmittags gemütlich, das Rad schiebend über die Schleuse schlendern, sondern jene, die diesen Weg als Arbeitsweg nutzen. Ich selbst habe vor meinem Führerschein und meinem Umzug nach Großkrotzenburg diesen Weg von „Hippdebach“ nach „Drippdebach“ genutzt. Selbstverständlich besitzt die Treppe auf jeder Seite Rampen zum Hoch- und Runterschieben, aber einfach ist anders. Die Stufen sind sehr niedrig, der Aufstieg und die Rampen sehr steil. Zudem hat es mir doch oft Unbehagen bereitet, wenn ich morgens oder abends im Dunkeln erstmal absteigen und laufen musste, um die Treppe hoch zu kommen. Außerdem kommt es auch mal vor, dass man etwas im Fahrradkorb transportiert, was schwerer ist und einen steilen Aufgang noch mehr erschwert.
Mittlerweile ist es nicht mehr mein aktueller Arbeitsweg, trotzdem zurzeit nicht nutzbar für mich. Gerne würde ich diesen Weg öfter nutzen, um das Auto stehen lassen zu können, da ich in Klein-Krotzenburg Familie habe und wir dort zum Kinder- und Zahnarzt gehen. Hier ist der Punkt, dass es schon ein Kraftakt ist, das Fahrrad samt Kind, egal ob Sitz am Rad oder im Fahrradanhänger, dort rüber zu bugsieren. Selbes auch mit einem Kinderwagen und erst recht mit Rollstuhl. Der Umweg über die Limesbrücke kommt – vor allem mit Kleinkind oder Rollstuhl – einem Tagesausflug gleich, was man über die Schleuse auch in geschätzten 15 Minuten schaffen würde. Mit Öffentlichen Verkehrsmitteln auf „die andere Seite“ zu kommen, ist nicht einfach möglich, da es auch nur über Umwege machbar ist, außer die Fähre würde noch fahren.
Ich finde es geht nicht um Freizeitradler, denen es egal ist wohin sie fahren, sondern um die Verbundenheit der beiden Ortschaften. Leider ist es ohne Fähre oder barrierefreien Zugang für viele schwer bis unmöglich über den Main zukommen.“

Wir fordern den Bürgermeister auf, endlich mehr Engagement bei diesem Thema ans Tageslicht zu bringen und- wie von der Gemeindevertretung gewünscht – endlich Nägel mit Köpfen zu machen!

Wir versprechen, auch bei diesem Thema gilt: „Wir bleiben dran“.

Damit Krotzenburg auch weiterhin bei diesem Thema und weiteren Klima- und Naturschutzthemen dran bleibt und voranschreitet: am 14.03. Krotzebojer Grüne wählen!