Unser Dorf soll nicht schöner werden?

Die derzeitige Zusammensetzung der Gemeindevertretung, in der keine Partei oder Koalition eine klare Mehrheit hat, macht es nötig, zur Durchsetzung von Anträgen im Interesse der Ortsbürger fraktions- und “lagerübergreifend” Mehrheiten zu suchen, ein Verfahren, das bis dato eigentlich gut funktioniert hat.

Und so glaubte die Fraktion der Grünen Großkrotzenburg, den relativ harmlosen Antrag zur Verschönerung der 300 (!) im Gemeindegebiet befindlichen Schaltkästen gut durchbringen zu können.
Da ging es ja nun nicht darum, den Bauhof zu beauftragen, mit Farbe und Pinsel loszuziehen und zur Tat zu schreiten. Nein, der Gemeindevorstand sollte lediglich in Erfahrung bringen, wer die jeweiligen Betreiber sind, ob die Betreiber eine optische Aufwertung der Schaltkästen genehmigen würden und wen interessierte Künstler und Gruppen ansprechen sollten, wenn sie gerne ein kleines Kunstprojekt zur Verschönerung der besagter Schaltkästen durchführen möchten. Diese Informationen sollten durch die
Verwaltung lediglich der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden, um so bürgerschaftliches Engagement zu erleichtern.

Wer dann aber am 23. Mail in der Sitzung der Gemeindevertretung erlebte, mit welchen an den Haaren herbei gezogenen Argumenten gegen den Antrag argumentiert wurde, konnte den Eindruck gewinnen, die Verwaltung der Gemeinde kommt zum Erliegen, wenn sie drei e-Mails schreiben und die Antworten veröffentlichen muss, von den Kosten ganz zu schweigen. Wir bedauern die Entscheidung der Gemeindevertretung und hoffen, dass das Engagement der Ortsbürger für eine Verschönerung Großkrotzenburgs so groß ist, dass auch die mangelnde Unterstützung durch die Gemeindevertretung ihm keinen Abbruch tun wird.

Und wie komme ich jetzt zum Arzt?

Großkrotzenburg und der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV), das ist ein Verhältnis, das man als durchaus ausbaufähig beschreiben kann.
Während die Anbindung an Hanau und Frankfurt mit Bus und Bahn immerhin befriedigend bis ausreichend ist, gibt es innerhalb des Ortes nur den Bus, der an gerade mal vier Haltestellen innerorts hält, und so Punkte wie das Ärztehaus, den REWE oder die Verbrauchermärkte in der Ostendstraße für den ÖPNV Nutzer nur über lange Wege von der jeweiligen Haltestelle aus erreichbar macht.
Das kann man mit Fug und Recht als mangelhaft bezeichnen.

Und reden wir noch von den Verbindungen z.B. nach Rodenbach oder in andere Kommunen des Main-Kinzig-Kreises (MKK), so wird das Bild noch düsterer, hier sind Fahrzeiten in Kauf zu nehmen, die eigentlich inakzeptabel sind.

Um Mobilität in unserem Ort vom Auto unabhängiger zu machen, haben die Grünen Großkrotzenburg deshalb den Antrag gestellt, zu prüfen, ob Großkrotzenburg nicht am System CARLOS des MKK teilnehmen kann. Diese Initiative im MKK hat genau das zum Ziel, Mobilität bürgernah und zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Das Projekt, das seit gut anderthalb Jahren im Gebiet Freigericht-Rodenbach und Wächtersbach-Bad Orb etabliert ist, bietet Bürgern die Möglichkeit, eine Art Sammeltaxi an zahlreichen Einstiegspunkten zu nutzen. Es kann telefonisch oder über eine App innerhalb der Betriebszeiten von 6-22 Uhr (am Wochenende sogar bis 2 Uhr morgens!) gebucht werden.

Inhaber einer Fahrscheins für den RMV, z.B. des Deutschland Tickets zahlen für Fahrten innerhalb der teilnehmenden Kommunen zur Zeit nur einen sogenannten Komfortzuschlag von 1,50 €, fahren sie in eine am System beteiligte Nachbarkommune (z.B. von Rodenbach nach Bernbach) zusätzlich 15 Cent pro Kilometer. Ohne RMV Ticket muss man noch einen Grundpreis von 2,80 € zahlen. Selbst damit fährt man deutlich günstiger als mit einem Taxi und wesentlich flexibler und bequemer als mit dem Bus, da die Einstiegspunkte in einem Netz von ca. 200 m Abstand zueinander und mit Rücksicht auf Punkte des öffentlichen Interesses (z.B. Rathaus, Ärztehaus, Verbrauchermärkte, Gemeindewerke etc.) gelegt
werden.

Die Gemeindevertretung hat unserem Antrag in der Sitzung am 23. Mai zugestimmt, so dass
der Gemeindevorstand nun Kontakt zu dem Betreiber des Systems aufnehmen wird, um die
grundsätzlichen Modalitäten für eine Teilnahme zu klären. Die Details werden dann in
Umwelt-und Bauausschuss sowie im Haupt- und Finanzausschuss beraten werden,
um der Gemeindevertretung eine dann hoffentlich positive Empfehlung geben zu können.
Wir hoffen, durch diesen Antrag einen Prozess in Gang gesetzt zu haben, an dessen Ende
die Teilnahme am Carlos stehen wird, die unsere Gemeinde wieder ein Stück attraktiver und
lebenswerter machen wird.

Großkrotzenburg solidarisch mit queerer Community

In Ihrer Sitzung am 23. Mai ist die Gemeindevertretung dem Antrag der Grünen Großkrotzenburg gefolgt, die Regenbogenflagge am 17. Mai, dem internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie vor dem Rathaus zu hissen. Zusätzlich informiert die Gemeinde über den Hintergrund dieser Maßnahme und stellt auf ihrer Homepage die Telefonnummer einer Beratungsstelle für Fragen zu diesem Thema bereit. Diese Telefonnummer wird auch im Mitteilungsblatt der Gemeinde „Freitag aktuell“ unter der Rubrik „Gut zu wissen“ veröffentlicht.

Die Regenbogenflagge ist das Zeichen der Solidarität mit Menschen, die eine andere sexuelle Orientierung oder Identität haben als die Bevölkerungsmehrheit: Homosexuelle, Bisexuelle,Trans- und Intersexuelle. Der Regenbogen zeigt, dass das vermeintlich weiße Licht sich aus vielen unterschiedlichen Farben zusammensetzt, die fließend ineinander übergehen und steht damit als Sinnbild für die menschliche Sexualität und sexuelle Identität, die auch facettenreicher ist, als es auf den ersten Blick den Anschein haben mag.

Wir als Grüne Großkrotzenburg freuen uns, dass wir die anderen Fraktionen von der
Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme überzeugen konnten und hoffen, so einen Beitrag zur
Verstetigung des Prozesses der Akzeptanz sexueller Minderheiten in unserer Gemeinde zu
leisten.

Das drohende Aus der eigenständigen Fernwärmeerzeugung aus Flusswärme in Großkrotzenburg war und ist vor allem auch ein Informationsdebakel. Vielen dürfte die Veranstaltung im Bürgerhaus im letzten Herbst noch in schlechter Erinnerung sein, bei der die Verantwortlichen von Gemeindewerken und EAM ohne jegliches Gespür für die Sorgen und Nöte ihrer Kunden deren berechtigte Fragen weitgehend unbeantwortet ließen und so die Verunsicherung über die mögliche Preisentwicklung noch befeuerten, statt sie einzudämmen.

Da auch im ersten Quartal eine deutliche Verbesserung der Kommunikation der Gemeindewerke mit Kunden und der Öffentlichkeit in Großkrotzenburg nicht festgestellt werden konnte, erarbeiteten die Fraktionen der Krotzebojer Grüne und der Initiative einen diesbezüglichen Antrag für die Gemeindevertretersitzung am 31. März, der aber aufgrund formaler Gegebenheiten nicht eingebracht werden konnte.

Zwar hat die Gemeindevertretung kein Weisungsrecht gegenüber den Gemeindewerken,
doch wenn sie etwas- vielleicht sogar mit großer Mehrheit – beschließt, setzt sie ein deutliches Zeichen des politischen Willens in der Gemeinde. Wer sich nicht dem Vorwurf der abgehobenen Bürgerferne aussetzen will, sollte einen solchen Beschluss dann nicht allzu leichtfertig ignorieren.

Unter anderem fordert der Antrag eine weitere Informationsveranstaltung im Sommer, die Erarbeitung eines Informationskonzepts (ggf. unter Einbeziehung der Landesenergieagentur Hessen) und die kontinuierliche Information der Gemeindevertretung durch Statusberichte in Sitzungen des Haupt- und Finanzausschusses.

Dieser Antrag steht nun für die Gemeindevertretersitzung am 23. Mai auf der Tagesordnung, und wir hoffen, in der Aussprache weitere Fraktionen davon zu überzeugen, dass nur eine offene, wohlüberlegte und klare Kommunikation der Gemeindewerke das verlorene Vertrauen der Kunden wieder zurückgewinnen kann. Die vorgeschlagenen Maßnahmen stellen aus unserer Sicht einen guten Ansatz dar, das Kommunikationsverhalten der Gemeindewerke, das aktuell viel zu wünschen übrig lässt, nachhaltig zu verbessern.

Ein Zeichen der Solidarität

Die Regenbogenflagge ist das Zeichen der Solidarität mit Menschen, die eine andere sexuelle Orientierung oder Identität haben als die Bevölkerungsmehrheit: Homosexuelle, Bisexuelle, Trans- und Intersexuelle. Der Regenbogen zeigt, dass das vermeintlich weiße Licht sich aus vielen unterschiedlichen
Farben zusammensetzt, die fließend ineinander übergehen und steht damit als Sinnbild für die menschliche Sexualität und sexuelle Identität, die auch facettenreicher ist, als es auf den ersten Blick den Anschein haben mag.

Um allen Mitgliedern der queeren Community zu zeigen, dass sie auch in Großkrotzenburg herzlich willkommen sind, haben die Grünen Großkrotzenburg den Antrag eingebracht, die Regenbogenflagge am 17. Mai, dem internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie vor dem Rathaus zu hissen.

Zusätzlich soll die Gemeinde über den Hintergrund dieser Maßnahme informieren und auf ihrer Homepage die Telefonnummer einer Beratungsstelle für Fragen zu diesem Thema bereitstellen.
Diese Telefonnummer soll auch im Mitteilungsblatt der Gemeinde „Freitag aktuell“ unter der Rubrik
„Gut zu wissen“ veröffentlicht werden.

Dieser Antrag wurde bereits im Haupt- und Finanzausschuss und im Sozialausschuss beraten. Dabei wurde einstimmig beschlossen, der Gemeindevertretung zu empfehlen, diesen Antrag in ihrer nächsten Sitzung am 23. Mai anzunehmen.

Wir als Grüne Großkrotzenburg freuen uns, dass wir die anderen Fraktionen von der Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme überzeugen konnten und hoffen, so einen Beitrag zur Verstetigung des Prozesses der Akzeptanz sexueller Minderheiten in unserer Gemeinde zu leisten.

Explosion der Fernwärmepreise in Großkrotzenburg durch Uniper

Zum ersten Januar 2025 werden die Preise für die Fernwärme in Großkrotzenburg über
verschiedene Preisbestandteile faktisch mehr als verdoppelt. Auf Hausbesitzer können
so monatliche Wärmekosten von über 476 € zukommen!

Da die neue klimaneutrale Wärmeversorgung mittels Flusswasserpumpen voraussichtlich
erst ab dem 2. Quartal 2026 in Betrieb geht, ist die Gemeinde von dem bisherigen
Wärmeerzeuger Uniper abhängig.

Die Bürgermeisterin Theresa Neumann, die auch die Vorsitzende des Aufsichtsrats der
Gemeindewerke ist, begnügt sich damit, zu klagen, dass diese Situation aus dem
bundespolitischen Versagen herrühre. In Wirklichkeit handelt es sich hierbei um ihr
Versagen bei den Preisverhandlungen mit Uniper.

Uniper interessiert es nicht, dass der Wassersportverein, der das Hallenbad am Ort betreibt,
die Fernwärmekosten nicht mehr stemmen kann. Neben den Sportlern des
Wassersportvereins, auch aus andern Gemeinden, wird das Hallenbad auch von den
Schulen im Umkreis für den Schwimmunterricht genutzt. Bisher hatte Uniper dem
Wassersportverein ein größeres Wärmekontigent kostenfrei zur Verfügung gestellt. Diese
Abmachung hat man jetzt gekündigt.

Ebenso scheint es Uniper egal zu sein, ob die Gemeindewerke Großkrotzenburg zukünftig
die Fernwärmeversorgung aufrechterhalten können. Bereits jetzt besteht ein Defizit von
600.000 Euro für das anstehende Quartal, da Uniper die hohen Wärmeerzeugungskosten
bereits ab dem 1. Oktober fordert. Bei diesen horrenden Fernwärmepreisen ist zu
befürchten, dass eine größere Anzahl von Fernwärmekunden abspringen wird. Ob die
Gemeindewerke die Bereitstellungskosten für die Fernwärme, die auch bei einem
geringeren Wärmebezug zu zahlen sind, dann noch aufbringen kann, ist nicht sicher. Eine
Insolvenz der Gemeindewerke wäre durchaus möglich.

Diese Punkte sollten der Rathauschefin jedenfalls nicht gleichgültig sein, deswegen ist jetzt
eine klare Ansage der Bürgermeisterin gegenüber Uniper erforderlich, damit das
Unternehmen sich seiner Verantwortung für die Standortgemeinde bewusst wird.

Bisher war die Gemeinde in Verhandlungen mit Uniper immer viel zu nachgiebig! Jetzt muss
Uniper klargemacht werden, dass unter diesen Umständen die Pläne für einen neuen
Kraftwerksblock von der Gemeinde keine Unterstützung erfahren werden. Dieser neue Block
wird Großkrotzenburg außer viel Baustellenverkehr, -dreck und -lärm nichts einbringen. Die
kargen Steuereinnahmen werden durch ihn nicht sonderlich steigen.

Was sind die Gründe für die Explosion der Fernwärmepreise?

Der bisherige Wärmebezug erfolgte kostengünstig über die Wärmeauskopplung der
Kraftwerksabwärme des Kraftwerks Staudinger. Uniper, der Eigentümer des Kraftwerks,
hatte beantragt, diesen Kraftwerksblock außer Betrieb zu nehmen und in die sogenannte
Netzreserve zu überführen. Hierfür hat das Unternehmen mehrere Millionen Euro von der
Bundesregierung erhalten. Eine Wärmeauskopplung aus dem zeitweise (nur noch auf
Anforderung) stattfindenden Kraftwerksbetrieb ist dadurch rechtlich nicht mehr zulässig.

Da abzusehen war, dass diese billige Wärmequelle wegfällt, planten die Gemeindewerke die
Wärmegewinnung durch einen Wärmetauscher im Main, dessen Stromverbrauch zum
größten Teil aus erneuerbaren Energien gedeckt wird. Dieses Projekt sollte bis Anfang 2025
abgeschlossen sein. Aus den unterschiedlichsten Gründen verzögerte sich der Baubeginn
aber immer wieder, so dass jetzt mit einer Fertigstellung erst im 2. Quartal 2026 zu rechnen
ist.

Bis dahin erfolgt die Wärmeerzeugung mittels Mietheizkesseln, die von Uniper betrieben
werden. Für diese Wärmeerzeugung fordert Uniper nun ein Mehrfaches des zuvor für die
Wärmeauskopplung verlangten Preises. Ob diese Kosten sachlich gerechtfertigt sind, lässt
sich von den Gemeindewerken Großkrotzenburg nicht überprüfen, da Uniper die dafür
erforderlichen Unterlagen nicht zur Verfügung stellt.

Uniper hat mit der Überführung des Kraftwerksblocks in die Netzreserve viel Geld verdient.
Jetzt will man auch an der Fernwärmeversorgung der Großkrotzenburger Bürger nochmals
ordentlich Geld verdienen.

Zusätzlich plant Uniper einen weiteren Kraftwerksblock zur Netzstützung zu bauen. Sofern
Uniper den Zuschlag für diesen Kraftwerksblock erhält, werden 80 % der Baukosten von ca.
1 Mrd. Euro von der Bundesregierung übernommen. Das wäre ein weiteres großartiges
Geschäft für Uniper. Wie man sieht, versteht Uniper sehr gut, wie man Gewinne maximiert.
Und die Großkrotzenburger Bürger werden dafür abkassiert. Eine Verantwortung für die
Belange der Standortgemeinde Großkrotzenburg wird von Uniper nicht gesehen.

Brüsseler Spitzen

Wer kennt das nicht? Man plant eine Feier, lädt die Gäste ein,
besorgt leckere Speisen und Getränke, bereitet das Essen liebevoll vor und deckt den Tisch
festlich, und dann klingelt das Telefon und der Ehrengast, die Hauptperson des Abends,
sagt ab, weil er an einem seit Monaten geplanten Kegelabend teilnehmen muss, aber es ist
doch OK, wenn sein Bruder an seiner Stelle kommt?

Was im privaten Umfeld wohl für Irritationen sorgen würde, wird auch im politischen Umgang
nicht gerade als Zeichen des Respekts gewertet werden. Denn wenn der Vorsitzende der
Gemeindevertretung eine Sitzung des Präsidiums zur Vorbereitung des
Gemeindevertretersitzung anberaumt, an der üblicherweise neben den Vorsitzenden der
Fraktionen auch die Spitze der Verwaltung, nämlich der Bürgermeister teilnimmt, dann
erwartet er wahrscheinlich nicht, dass die Verwaltungschefin, in unserem Falle die
Bürgermeisterin, am Tag der Sitzung mitteilt, dass sie sich wegen einer seit Monaten
geplanten Fahrt nach Brüssel vertreten lässt.

Nun ist ein Grußwort vor dem EU Parlament im Rahmen einer offiziellen Veranstaltung
natürlich kein Kegelabend. Doch kann man es sicher nachempfinden, dass die Mitglieder
der Gemeindevertretung über die verspätete Absage verärgert waren, zumal wenn man weiß,
dass ein Ausweichtermin für die in Frage stehende Präsidiumssitzung möglich gewesen
wäre.

Diese Verärgerung war denn auch in vielen Redebeiträgen in der Gemeindevertretersitzung
am letzten Freitag, dem 11. Oktober, nicht zu überhören, da hier ganz offensichtlich der
sprichwörtliche Tropfen das Fass zum Überlaufen gebracht hatte.

In den unterschiedlichen Äußerungen wurde immer wieder, zum Teil auch auf sehr
verletzende und unangemessene Weise, auf diese Brüsseler Reise negativ Bezug
genommen. Dies geschah sicher auch, weil die verspätete Information über die Abwesenheit
der Bürgermeisterin vielfach als weiterer Beleg der mangelnden Wertschätzung angesehen
wurde, die die Verwaltung und ihre Chefin den Gemeindevertretern zuteilwerden lassen.

Und so wurde in Rede und Gegenrede wiederholt auf die nicht erledigten Beschlüsse und
Anfragen verwiesen, was wieder zu Stellungnahmen führte, wobei das ganze durch
lautstarke Zwischenrufe immer wieder gestört wurde.

Wir als Krotzebojer Grüne wünschen uns, wieder zu einem professionellen Miteinander von
Verwaltung und Gemeindevertretung zurückzufinden. Wir meinen, es wäre Aufgabe der
Bürgermeisterin, auf die Gemeindevertreter zuzugehen, um auf dem Weg des Gesprächs
etwaige Irritationen zu beseitigen und durch eine gelebte, verlässliche Verbindlichkeit ihr
Vertrauen zurückzugewinnen. Denn schließlich wollen wir ja alle dasselbe:
Die Zukunft für alle Bürgerinnen und Bürger in Großkrotzenburg lebenswert gestalten.

Noch immer kein Futter für die Bienen?


Dass Bienen ein nicht wegzudenkender Bestandteil einer intakten Umwelt sind, ist eine Binsenweisheit. Aber insbesondere der Lebensraum für Wildbienen schrumpft immer mehr, auch das Futterangebot für sie wird immer knapper. Wie helfen? Durch anpflanzen von besonders ‚bienenfreundlichen‘ Wildblumen und kräutern im eigenen Garten, Hochbeet oder Blumentopf in einer bunten Mischung, die in die
Region passt und auch das Auge erfreut.
Je einfacher eine Maßnahme umzusetzen ist, desto eher kann man damit rechnen, dass auch tatsächlich etwas passiert.Und was könnte einfacher sein, als zur Pflanzzeit im Frühling, wenn man noch etwas Platz im Beet hat – schwuppdiwupp – bienenfreundliches Saatgut zur Hand zu haben, ganz ohne Amazon und Lieferservice? Aber wie kann das funktionieren?
Die Antwort liefert Sebastian Everding. Er kam im Herbst 2019 auf die Idee, einen alten
Kaugummiautomaten mit einer Samenmischung in Mehrwegkapseln eben für genau diesen
Zweck in Dortmund aufzuhängen. Eine Idee, die mittlerweile sogar Preise für Nachhaltigkeit
erhalten hat und in der Republik hundertfach verwirklicht wurde!
Auch die Gemeinde Großkrotzenburg ist stolzer Besitzer eines solchen Bienenfutterautomaten.
Und das nun schon seit zwei Jahren. Aber warum sehen wir Bürger ihn dann nicht irgendwo im Ort hängen? Weil sich ja jemand um die ‚Betreuung‘ dieses Automaten (im Wesentlichen die Befüllung) kümmern muss.
Deswegen sollte die Verwaltung die Bürger im amtlichen Mitteilungsblatt dazu aufrufen, sich
freiwillig für diese Aufgabe zu melden. Ist dies geschehen? Und wurde Kontakt mit Michael
Ruf aufgenommen, der sich schon vor einiger Zeit bereit erklärt hatte, diese Aufgabe zu
übernehmen? Wann können wir hier mit einem Ergebnis rechnen? Das sind die Fragen, mit
denen die Fraktion der Krotzebojer Grüne in der Sitzung der Gemeindevertretung am
11.10.2024 wieder Bewegung in den Prozess der ‘Bienenfutterautomatenaufhängung’
bringen möchte, damit die Großkrotzenburger Wildbienen 2025 einen reich gedeckten Tisch
vorfinden können und nicht etwa wegen der besseren Lebensbedingungen am Ende noch
nach Hanau abwandern müssen.

Sch… der Bär in den Wald?

Sch… der Bär in den Wald? Aber ja. Und packt er das Ergebnis in einen
biologisch abbaubaren Kotbeutel, nimmt ihn mit nach Hause und entsorgt ihn brav in der eigenen
Mülltonne? Natürlich nicht, was soll die Frage. Und überhaupt, bei uns gibt es keine Bären im
Wald.
Ein Bär ist schließlich auch kein Haustier, wie beispielsweise ein Hamster, eine Katze oder ein
Hund. Und bei den Haustieren übernehmen die Halter die Entsorgung der Verdauungsprodukte.
Nun könnte man als Hundehalter auf den Gedanken kommen, dass biologisch abbaubare Kotbeutel
eine gute Sache sind. Man ist mit dem vierbeinigen Freund auf einem langen Spaziergang
unterwegs, der verrichtet das fällige Geschäft, das Resultat wird in den besagten Kotbeutel verpackt
und in der Natur entsorgt, ist ja biologisch abbaubar und man muss es nicht mit zurück nehmen.
Das ist aber leider ein Trugschluss. Da Hundekot z.B. Krankheitserreger oder Parasiten enthalten
und so zur Gefahr für andere Hunde oder Wildtiere, aber auch für spielende Kinder werden kann,
sollte er grundsätzlich in der Restmülltonne entsorgt werden. Wenn er im Freien entsorgt wird,
sollte man ihn wenigstens vergraben.
Es gibt heutzutage neben Kotbeuteln aus Papier und Plastik auch kompostierbare Hundekotbeutel
(‚biologisch abbaubar‘). Aber alle Sorten gehören in die Restmülltonne und nicht in die Biotonne,
oder einfach in die Natur.
Nun gut, mag man sich sagen, dann nehme ich eben weiter die Plastikbeutel und entsorge sie zu
Hause. Doch bei einer Menge von gut 500 Mio. bundesweit verbrauchter Kotbeutel pro Jahr macht
es schon einen Unterschied, ob sie aus Plastik und somit letztlich aus Erdöl oder einem
nachwachsenden Rohstoff wie Mais und Zuckerrohr oder wenigstens biologisch abbaubaren
Kunststoffen gefertigt sind. Verbrannt werden letztendlich beide, doch die Umweltbelastung ist bei
kompostierbaren Beuteln deutlich geringer.
Und so bleibt zu hoffen, dass man beim nächsten Waldspaziergang weder auf Bruno, den
Braunbären trifft, der stolz ein Beutelchen mit undefinierbarem Inhalt vor sich her trägt, noch in
eine der ‚Tretminen‘ tritt, die rücksichtslose Zeitgenossen ihre Vierbeiner verteilen lassen. So
unwahrscheinlich das erste Szenario sein mag, das zweite kommt leider immer noch viel zu oft vor.

Gemeindliche Jugendarbeit und JUZ müssen sichergestellt werden!

Nässe, Kälte, Dunkelheit, der Winter zeigte sich in den letzten Wochen von seiner unangenehmsten
Seite. Ein Wetter, bei dem man keinen Hund vor die Tür jagt. Und in die Zeit dieser unwirtlichen
Witterung fällt dann am 27.11. die Entscheidung, das Bürgerhaus bis auf weiteres zu schließen.
Damit ist auch das Jugendzentrum auf unbestimmte Zeit geschlossen, erneut, und die Kinder und
Jugendlichen stehen seit Ende November nicht nur im sprichwörtlichen, sondern im ganz realen
Regen.

Vom KinderJUZ über Hilfe bei Bewerbungen bis hin zu Gesprächsangeboten bei schwierigen
Lebenslagen und vielem mehr. Die gemeindliche Jugendarbeit bietet ein breitgefächertes Angebot
für Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen. Findet aktuell jedoch nicht mehr statt.
Für die Grünen Großkrotzenburg ist dieser Umstand nicht hinnehmbar.
Um diese wichtige Arbeit der Gemeinde schnellstmöglich wieder aufzunehmen und auch langfristig
endlich eine Perspektive für das JUZ zu finden, haben die Grünen in der Gemeindevertretersitzung
am 8. Dezember einen entsprechenden Antrag an den Gemeindevorstand gestellt, die
uneingeschränkte Fortführung der gemeindlichen Jugendarbeit sowie der Jugendzentrumsangebote
sicherzustellen!

So soll kurzfristig mit der Kath. Kirchengemeinde Sankt Klara und Franziskus Kontakt
aufgenommen werden, mit dem Ziel, das Jugendzentrum der Gemeinde übergangsweise in die
ehemaligen Räumlichkeiten des Laurentius-Kindergartens zu verlegen.
Die Jugendlichen könnten die Räume in einem Projekt selbst gestalten, wie auch schon beim
jetzigen JUZ im Bürgerhaus. Dem Vernehmen nach steht auch die Kirchengemeinde einer Nutzung
des Gebäudes als Jugendzentrum positiv gegenüber, außerdem sei das Gebäude in einem
akzeptablen Zustand, die letzte Schimmeluntersuchung wäre wohl unbedenklich ausgefallen.
All dies ist natürlich zeitnah zu klären, doch bietet sich die Chance, zumindest für den Übergang
Ausweichräumlichkeiten beziehen zu können.

Bei der Arbeit mit und an Kindern wie Jugendlichen ist Stabilität und Verlässlichkeit ein
wesentlicher Bestandteil, jedoch hängt die Zukunft des JUZ seit Jahren vom immer noch
ungeklärten Schicksal des Bürgerhauses ab. Auch wenn es nach dem nun beauftragten ZweitGutachten eventuell wieder geöffnet werden kann, forderten die Grünen in ihrem Antrag dennoch
die Grundlage für eine dauerhafte Verlegung des JUZ zu erarbeiten.
„Die schier endlose Frage, wie es mit dem Bürgerhaus weitergeht, darf nicht länger das JUZ und die
Jugendarbeit der Gemeinde in Mitleidenschaft ziehen“ so Fraktionssprecher Lucas Bäuml.
Ein möglicher neuer Standort könnte das Kellergeschoss des Kinderhauses sein, die Einrichtung
gehört der Gemeinde, die Räume wären ausreichend groß und deutlich moderner.
Die notwendigen Voraussetzungen für eine dauerhafte Unterbringung des JUZ im Kinderhaus sollen
daher geprüft und die ermittelten Daten und Kosten als Beratungsgrundlage spätestens zur nächsten
Haushaltsberatung im Februar 2024 der Gemeindevertretung vorgelegt werden.

In der Sitzung der Gemeindevertretung am 08. Dezember fand das Anliegen der Grünen
erfreulicherweise breiten Zuspruch. Um weitere Punkte ergänzt wurde schließlich ein einstimmiger
Beschluss gefasst, mit dem klaren Auftrag an das Rathaus, pragmatisch und zeitnah eine
Übergangslösung zu ermöglichen und die Beratungsgrundlage für eine dauerhafte Sicherung des
JUZ zu schaffen.

Mit den nächsten Haushaltsberatungen wird die Gemeindevertretung dann nun hoffentlich die Frage
beantworten können, wie es mit dem JUZ weitergeht.

Bildquelle: https://www.main-echo.de/region/rhein-main-hessen/keine-planung-ins-blaue-art-8054124